Sonntag, 17. Januar 2021

Fest des hl. Antonius, Abtes

Quelle: wikipedia
Er war einer der bedeutendsten Einsiedler der Thebaischen Wüste, deshalb der "Große" und "Vater der Mönche" genannt;
251 in Oberägypten geboren, wurde er von seinen christlichen Eltern aufs Trefflichste erzogen.
Auf die Worte im Matthäusevangelium hin, das er in der Kirche hörte:
"Gehe hin und verkaufe was du hast, und du wirst einen Schatz im Himmel haben" (Matth. 19,21) und "Sorget nicht für den morgigen Tag" (Matth. 6, 34) verkaufte er alles und zog sich in die Wüste zurück. Zahlreiche Schüler sammelten sich um ihn, die er auf dem Wege der Heiligkeit mit folgenden Lehren leitete:

Nie soll der Gedanke an die Ewigkeit euerm Geiste entschwinden. Denket jeden Morgen, daß ihr vielleicht das ende des Tages nicht erreichen werdet; denket jeden Abend, daß ich vielleicht den morgenden Tag nicht sehen werdet. Verrichtet jede eurer Handlungen, als wenn sie die letzte eures Lebens wäre, nämlich, mit aller Andacht und dem innigsten Gefühle der zärtlichsten Frömmigkeit. Seid stet auf der Hut gegen die Versuchungen, und widerstehet den Anfällen des höllischen Feindes; denn er ist sehr schwach, wenn man ihn zu entwaffnen weiß. Er erbebt vor Fasten, Beten, vor der Demut, und den guten Werken, obgleich ich gegen ihn rede, hat er doch nicht die Macht, mir den Mund zu schließen. Das Kreuzzeichen allein schon hat Kraft genug seine List und seine Täuschungen zu Schanden zu machen. Ja, das Zeichen des Kreuzes unseres Erlösers, das ihn seiner Gewalt beraubt hat, genügt schon, ihn in Schrecken zu versetzen. Durch das Gebet habe ich stets über alle seine Ränke gesiegt; in der Gestalt eines Engels des Lichtes sprach der böse Feind eines Tages zu mir: "Antonius, begehre, was du willst, ich bin die Macht Gottes." Allein sobald ich den Namen Jesu anrief, war er verschwunden.

Antonius konnte die Geister gar wohl unterscheiden, und gab seinen Schülern folgende Lehre hierüber:

Der Anblick guter Engel bringt keine Verwirrung in die Seele, ihre Gegenwart ist sanft und erquickend; sie erfüllt die Seele mit Freude und flößt ihr Vertrauen ein. Man empfindet da eine so starke Liebe zu göttlichen Dingen, daß man das Leben verlassen möchte, um ihnen in die glückselige Ewigkeit zu folgen.
Die Erscheinung der bösen Geister hingegen bringt die Seele in Verwirrung. Ihr Herannahen ist voll Geräusch; sie stürzen die Seele in ein Gewirr von Gedanken, oder in einen Schrecken, der sie außer Fassung bringt. Sie bewirken in der Seele einen Ekel an der Ausübung der Tugend, und machen die Seele in ihren Entschlüssen wankend."

Antonius stiftete das Kloster Phaium, nachdem sich viele Schüler um ihn gesammelt hatten. Er zog sich später tiefer in die Wüste zurück, um nur allein mit Gott leben zu können. Aber auch hier sammelten sich zahllose Schüler um ihn, es kamen Bischöfe und Gelehrte, um seine Lehren zu hören. Auf Bitten einiger Bischöfe ging er im Jahre 355 nach Alexandrien, um die Lehren der Arianer zu widerlegen. Danach zog er sich wieder in die Einsamkeit zurück. Am 17.Januar 356 entschlief er sanft im Herrn, nachdem er alle seine Klöster noch einmal besucht hatte.


Gebet

Gott! Du einziger Ursprung aller Tugenden, erwecke in uns eine geistliche Wachsamkeit, zünde in uns an einen rechten Eifer Dich anzubeten; gib uns Gnade zu einer Dir wohlgefälligen Nüchternheit, und hilf uns alle weltlichen Wollüste zu verachten. Verleihe uns Armut des Geistes; erweiche unsere Herzen zu einer aufrichtigen Mitleidigkeit; und mache, daß wir Dich über alles lieben, über alle Angriffe des Teufels siegen, und einst Dein himmlisches Reich erben mögen. Amen.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur und
aus Legende der Heiligen hrsg. von einem Verein katholischer Geistlicher der Diözese Augsburg 1835