Donnerstag, 25. November 2021

Betrachtung über die Beleidigungen Jesu Christi im allerheiligsten Sakrament des Altares

Die unwürdige Communion des Judas und die Beleidigungen, welche der Heiland in der Folge in dem Sakramente Seiner Liebe erhalten sollte, haben das Schmerzliche Seiner Todesangst (im Ölgarten) um Vieles vergrößert; es ist daher billig, daraus einen Gegenstand besonderer Betrachtung zu machen.


1. Man kann sich schwerlich eine richtige Vorstellung von den Beleidigungen machen, denen Sich Unser Herr und Heiland dadurch ausgesetzt hat, daß er fortwährend auf unseren Altären gegenwärtig ist, und sich den Christen zur Speise ihrer Seelen hingibt. Der Gedanke daran erregt schon Abscheu. Allein je heftiger jene Beleidigungen sind, desto mehr enthüllen sie uns das Übermaß Seiner Liebe, zugleich aber auch Seines Schmerzes; denn er hat sie alle vorhergesehen; und wie abscheulich sie auch seien, waren sie doch nicht im Stande, Ihn abzuhalten, Sich uns dazugeben .............
Denke an die unverschämten Spöttereien der Ketzer gegen dieses anbetungswürdige Sakrament ......................................
an die Schmach, die sie den heil. Gestalten angethan haben. ......
Denke ferne an die Entweihungen von Kirchenräubern, ketzerischen Soldaten usw., welche oft die geweihten Hostien auf die Erde geworfen haben, um sich der heiligen Gefäße zu bemächtigen. .....
Denke aber auch an die Beleidigungen, welche dieser Gott der Liebe von den Katholiken empfängt, besonder von solchen, die sich erfrechen, die heil. Communion im Stande der Todsünde zu genießen.
Nein, nicht mit Unrecht hat man diese dem verrätherischen Judas und den Juden zur Seite gestellt, die ihn gekreuzigt haben.
Denke an die vielen Christen, welche, obschon nicht in der Todsünde, dennoch die heil. Communion nur mit Gefühlen der Lauheit, Nachlässigkeit und Zerstreuung empfangen, und den Herrn fast in demselben Augenblicke vergessen, da sie Ihn empfangen haben.
Denke endlich an die Unbescheidenheiten und Unehrbarkeiten, welche in den Kirchen selbst während der Feier des heil. Meßopfers verübt werden.
Nimm Antheil an dem nur zu gerechten Schmerze des Herzens Jesu; verabscheue alle diese Auswüchse des Undankes; erinnere dich mit lebhaften Schmerze dessen, was du dir selbst in dieser Hinsicht vorzuwerfen hättest ........................................


2. Die Geduld, womit der Herr dies Beleidigungen erträgt, gibt uns eben so die Größe Seiner Liebe zu erkennen, und folglich auch des Schmerzes, wovon Sein göttliches Herz erfüllt ist. Wenn eine Mutter ganze Nächte bei einem kranken Kinde zubringt, das, von Phantasien verleitet, ihre Mühe nur durch Beleidigungen vergilt, so ist es klar, daß nur die Liebe sie an seinem Bette zurückhält. Welche Vorstellung sollen wir uns daher von der Liebe unseres göttlichen Erlösers machen, wenn wir bedenken, daß Er für uns, und selbst von uns so viele Beleidigungen erträgt, während er uns so rührende Beweise Seiner Liebe gibt, da Er in dem Allerheiligsten Sakramente bei uns bleibt? Oh! wie selten sind dergleichen Freunde! Wir finden derer wohl, die uns einen Theil ihrer Zeit opfern, einen Einfluß für uns verwenden, ja sogar ihre Güter mit uns theilen; wo gibt es aber Freunde, die zu unseren Gunsten mit Freuden das Opfer ihres Ruhmes und ihrer Ehre brächten? Dies aber thut unser Heiland für uns. Oh! wie weiß Er anders zu lieben als die Menschen! Nein mein liebenswürdiger Jesus, niemals hat es einen so treuen und großmüthigen Freund gegeben, als du bist!

3. Wenn wir in irgend einer Hinsicht das Übermaß von Liebe verdienten, die uns Jesus in dem allerheiligsten Sakramente beweiset, wenn wir derselben entsprächen, indem wir z. B. etwas für ihn litten; wenn wir für Seine Ehre arbeiteten, oder einen großen Eifer bewiesen, um zu verhindern, daß Er in dem Allerheiligsten Sakramente nicht entehrt werde (obgleich wir Seiner Liebe bei weitem nicht nahe kommen würden); so möchte er wenigstens einen Grund haben, uns ferner Seine Ganden zuzuwenden. Allein wir haben uns vielleicht selbst den Vorwurf zu machen, Ihn durch Zerstreuung an den heil. Orten zu entehren ............durch tausenderlei fremdartige, vielleicht gar sündhafte Gedanken, die wir uns erlauben ....... durch die Lauheit, mit der wir Ihn empfangen ..... vielleicht, o anbetungswürdiger Jesu! vielleicht sind wir den schwachen, furchtsamen Jüngern gefolgt, die sich aus Furcht, Deine Beschimpfungen zu theilen, von Dir entfernten; vielleicht hat uns die Scheu vor einer geringen Verhöhnung abgehalten, Dich zu besuchen, vor Dir zu knien, Dich anzubeten, oder in der heil. Communion zu empfangen.
 
 

Erforsche dich über diese Punkte .....................
Fasse den Entschluß, ein etwa gegebenes Ärgernis wieder gut zu machen .......................
Erwecke einen Eifer für die Anbetung des hochwürdigsten Sakramentes ......
Nimm dir vor, in der Kirche stets tief versammelt, andächtig zu sein ....... und in ehrerbietiger Stellung.



etnommen aus: Die Heilige Stunde, mit bischöflicher Guheißung,
Benignus Bischof von Autun 10.02.1830, Verlag Carl Ueberreuter, Wien 1850

Sonntag, 21. November 2021

Ergebung in Gott

Herr, wir sind in Not und Bedrängnis. Wir beten zu Dir wie Christus am Ölberge: Laß diesen Kelch an uns vorübergehen, doch in allem geschehe Dein Wille!
Herr, wie Du willst, so laß uns leben. Gib uns Leid oder Freude, ganz wie Du willst; nur hilf uns, daß wir stark sein können im Leiden und Kreuztragen. Gib uns Kraft, Opferwillen, Geduld und Starkmut! Amen.


entnommen Aus: Gotteslob, Gebet- und Gesangbuch der Erzdiözese München und Freising, Michael Kardinal Faulhaber 25.Februar 1950

Donnerstag, 18. November 2021

Für die verfolgten und vertriebenen Christen in aller Welt

Gekennzeichnete Häuser in Mosul von Christen.
Die Graphik ist kein Smiley, sondern ein N für Nazarener.
Quelle: pi-news.net
Jesus, allmächtiger und ewiger Gott, Du hast Dich gewürdigt, unsere Natur anzunehmen, Dich zu unserem Bruder und zum Tröster der Bedrängten zu machen. Wende einen Blick voll Gnade und Erbarmen auf die große Zahl derer, denen der Krieg den geliebten häuslichen Herd geraubt hat und die in bangster Sorge auf ihre unsichere, dunkle Zukunft blicken!
Der Glaube an Dich, Dem sie in ruhigen und glücklichen Tagen anhingen, ist heute, da ein unsagbares Leid sie getroffen hat, mehr denn je ihr erhabenster Halt, ihre Hoffnung, ihr Trost bei jedem Schritt auf dem harten Lebensweg, auf den sie das Kriegsgeschehen gestellt hat.
Sohn des himmlischen Vaters, göttliche Weisheit, Du lenkst den Gang der Jahrhunderte und die Abfolge der Völker. Gebiete den Stürmen und Wettern, die den Frieden der vor Dir erlösten Menschheit stören! Bleibe bei uns Armen und Unglücklichen! Wirke und lebe mit uns, damit wir leben in Dir und damit Du jeden Augenblick unsere Stütze und unser Trost, unsere Gnade und unsere Tugend, unsere Rechtfertigung und auch unsere Verzeihung bist bei jedem Fehltritt, den die menschliche Schwachheit in uns herbeiführen mag.
In den Armen Deiner heiligsten, liebenswürdigsten Mutter Maria, unter der wachenden Sorge Josephs, Deines keuschesten Pflegevaters, wolltest auch Du einst ein Flüchtling sein. Schenke denen, die heute obdachlos umherirren müssen, jene unentwegte Gleichförmigkeit mit Gottes Willen, die damals das Leide Deiner Verbannung und Deiner Familie adelte und heiligte. Du Herr aller Erdengüter, konntest von Dir selbst sagen: "die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel des Himmels ihre Nester, doch der Menschensohn hat nichts, worauf Er Sein Haupt zur Ruhe legen könnte."
Laß alle, die sich, von unaussprechlicher Not bedrängt, aus ihren Heimen verwiesen sehen, aus dem Beispiel Deiner freiwilligen Armut die Gotteskraft und den Christenmut schöpfen, mit verdienstvoller Geduld und Haltung die Bitterkeit ihres ins Leid gestoßenen Lebens zu tragen!
Herr, im Namen und in Verbundenheit mit all jenen, die der schaudervolle Krieg in Trauer, Elend und Not versetzt hat, flehen wir zu Dir, mit dem Gebet der heiligen Liturgie: Zeige, o Herr, in Deiner Güte an uns Deine unaussprechliche Barmherzigkeit! Nimm von uns alle Sünden und errette uns zugleich von den Strafen, die wir dafür verdienen! Laß alle, die auf Dich vertrauen, den Tag aufsteigen sehen, an dem Hirt und Herde, Dich und Deine unendliche Güte preisend, in Freude und Dankbarkeit ausrufen können: Die Barmherzigkeit des Herrn ist's, daß wir gerettet sind! Ja gerettet hienieden und für alle Ewigkeit. Amen

Papst Pius XII.
 
entnommen aus: Gottesdienst, Gebet- und Gesangbuch der Erzdiözese München und Freising,
Michael Kardinal Faulhaber, München 25. Februar 1950
 
 
Lassen Sie uns mit Papst Pius XII. zu Gott für die verfolgten Christen in aller Welt beten. Seit dem sog. "arabischen Frühling" findet in den moslemischen Ländern die größte Christenverfolgung aller Zeiten statt. Christen werden gekreuzigt, gequält, vergewaltigt, vertrieben und auf jegliche Art und Weise getötet. Aber nicht nur hier, sondern auch in Indien und in anderen Ländern.
 
 
Der Papst schweigt. Stattdessen kümmert er sich um die moslemischen Flüchtlinge auf Lampedusa und anderswo.
 
 
Beten wir auch für unseren Papst Franziskus, daß er die ihm anvertraute Herde, und daß sind in erster Linie die Christen, beschützen und bewahren möge.

Sonntag, 7. November 2021

Alles sollen wir gerne leiden, um das Himmelreich zu erlangen

Meine Seele, wenn du die allergrößten Leiden ausstehen müsstest, um zu Jesus und zu seinen Auserwählten zu kommen, solltest du nicht gerne alles erdulden, um ein solches Gut zu erlangen?

Bedenke doch, was es ist um das ewige Leben, um das freudenvolle Vaterland, die himmlische Stadt Jerusalem*! Nicht genug kann hierüber geschrieben, geredet oder betrachtet werden; denn kein Auge hat je solches gesehen, kein Ohr gehört, und in keines Menschen Herz ist solches gedrungen, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.

Ach mein Gott, wie schmerzt es mich, dass ich so spät beginne Dich zu lieben! Ach, möchte jetzt vergehen mein Herz in Deiner Liebe, und möchte ich so wiedererstatten, was ich versäumt habe in Deiner Liebe!
O Jesus, Du weißt, dass ich Dich ewig liebe und Dich immer mehr und mehr lieben will. Gerne, o Jesus, will ich aus Liebe zu Dir erdulden die Schmerzen meiner Krankheit, meine Angst und Not, ja selbst den Tod will ich nicht fürchten, damit ich bald erscheine vor Deinem Angesicht und Dich auf das Allervollkommenste lieben möge in alle Ewigkeit. Amen.



Alles inklusive Überschrift aus: Herr, den du liebst, der ist krank! Ein Kranken- und Trostbuch für katholische Familien, besonders aber zum Gebrauche für Seelsorger, von Dr. Franz Oettinger, Herder, 1904, S. 294

Gebet gegen böse Gedanken

Mein Gott und mein Herr, sei Du nicht fern von mir! Mein Gott, schau Du herab auf mich und hilf mir! (Ps. 70,12) Denn siehe, allerlei Gedanken haben sich wider mich empört, und große Furcht belagert meine Seele. Wie werde ich unverletzt durchkommen? Wie werde ich durchbrechen durch so viele mächtige Feinde?


entnommen aus: Vier Bücher von der Nachfolge Christi, Thomas von Kempen

Samstag, 6. November 2021

Zur Lieben Frau vom heiligsten Sakrament

Jungfrau Maria, unsere Liebe Frau vom heiligsten Sakrament, du bist der Ruhm des christlichen Volkes; die Freude der ganzen Kirche, das Heil der Welt. Bitte für uns und wecke in allen Christen eine innige Verehrung zum hochheiligen Sakrament, damit sie würdig werden, es täglich zu empfangen.
Hl. Pius X.
 
 
entnommen aus: Aus dem Gebetsschatz der heiligen Kirche, A. M. Weigl, kirchliche Druckerlaubnis, Regensburg 1.2.1973

Freitag, 5. November 2021

Gebet für Kranke

Quelle: Wikipedia
Wir bitten Dich, Vater der Erbarmung, nimm Dich unserer Brüder und Schwestern an, die durch Krankheit von unserer Gemeinschaft ferngehalten werden. Befreie sie Herr, von ihren Leiden, wenn es Dein Heiliger Wille ist. Gib ihnen die Kraft, gleich Deinem Sohne starkmütig ihr Kreuz zu tragen und gottergeben sich Deinem heiligen Willen zu beugen. Laß alle Kranken erkennen, daß die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der künftigen Herrlichkeit. Rufe niemanden aus unserer Gemeinde in die Ewigkeit, der nicht vorher die heiligen Sakramente empfangen hat! Durch Christus unseren Herrn. Amen.


entnommen aus: Gottesdienst, Gebet- und Gesangbuch der Erzdiözese München-Freising, gegeben zum München am 25. Februar 1950, Michael Kardinal Faulhaber, Erzbischof von München-Freising