Der heutige Tag führt den Namen Dominica in Albis: "Sonntag der abgelegten bzw. abzulegenden weißen Gewänder". Die weißen Taufkleider, die von den Täuflingen seit Karsamstag getragen wurden, wurden am gestrigen (in manchen Kirchen am heutigen) Tage wieder abgelegt, "jedoch so, daß das schimmernde Weiß, das mit dem Kleide abgelegt wird, im Herzen bewahrt werde" (hl. Augustinus).
Der Weiße Sonntag ist der Oktavtag des Osterfestes.
Der hl. Pankratius, dessen Heiligtum heute Stationskirche ist, besiegelte mit vierzehn Jahren in Rom mutig seinen Glauben und Taufschwur mit dem eigenen Blute. Schon in Zeiten Gregors d. Gr. galt er als heiliger Wächter der Eidestreue. Die Neugetauften stellen heute das Gelöbnis, Christus anzugehören, unter seinen Schutz und verpflichten sich feierlich zur unwandelbaren Treue gegen Christus und sein Gebot.
Epistola
Lectio Epistolae beati Joannis Apostoli
Geliebte! Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und das ist der Sieg, der die Welt überwindet: unser Glaube. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist es, Jesus Christus, der durch Wasser und Blut gekommen ist, nicht im Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut. Auch der Hl. Geist bezeugt, daß Christus die Wahrheit ist. Denn drei sind, die Zeugnis geben (von der Gottheit Christi) im Himmel: der Vater, das Wort und der Hl. Geist und diese drei sind eins (im Zeugnis). Und drei sind, die Zeugnis geben auf Erden: der Geist, das Wasser und das Blut, und diese drei sind eins. Wenn wir schon der Menschen Zeugnis annehmen, so ist doch Gottes Zeugnis größer. Dies aber ist das Zeugnis Gottes, das größer ist: das Zeugnis, das Er abgelegt hat für Seinen Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis Gottes in sich.