Dienstag, 5. Oktober 2021

Gebet um die Gnade zu beten

Quelle: Wikipedia
Lehre uns beten, o Herr, und verbreite den Geist der Gnade und des Gebetes über uns. Von uns selbst aus können wir keinen heilsamen Gedanken zu Stande bringen; wir wissen nicht, was und wie wir bitten sollen. Gib uns Deinen heiligen Geist, damit er unserer Schwachheit zu Hilfe  komme, in uns selbst bete und seufze, und uns auf eine Dir wohlgefällige Art beten und seufzen lehre. Bereite unsere Seelen vor dem Gebete; rede Du der Erste zu unserem Herzen, um selbes in Stand zu setzen, zu Dir recht reden zu können. Tue  unseren Mund auf, auf daß unsere Lippen Dein Lob verkünden. Du, der Du die Sünder nicht erhörest, laß uns unter jener Zahl sein, die Dich mit aufrichtigem Herzen ehren, und deren Gebete Du erhörst. Schaffe, o Gott, ein reines Herz in uns, und verleihe uns einen aufrichtigen Geist. Lehre uns das, was wir von Dir bitten sollen, und was Dir wohlgefällig ist. Laß nicht zu, daß wir von Dir etwas begehren, was Deiner unwürdig wäre, und was Du uns nach Deiner Barmherzigkeit nicht gewähren könntest. Zu diesem Geiste, der uns lehret, um was wir bitten sollen, verleihe uns auch noch den Geist der Andacht und des Eifers; lege heilige Begierden in unsre Herzen, und laß doch nicht zu, daß wir das Größte unter allen Gütern, welches Du selbst bist, etwa nur schwach verlangen, oder nur kaltsinnig um dasselbe bitten; denn Du, o mein Gott, bist es allein, was wir verlangen, und um was wir Dich bitten. Unser erstes Bitten ist: das Glück, Dich zu besitzen und zu genießen. Verziehest Du, uns unsre Bitten zu gewähren, so unterstütze unseren Mut, und laß uns durch unausgesetztes und allezeit eifriges Gebet das erlangen, was Du denen verheißen hast, welche im Gebete anhalten. Demütige uns unter Deinen allmächtigen Arm, und wenn wir uns, ob wir gleich nur Staub und Asche und sündhafte Menschen sind, dennoch unterstehen mit Dir zu reden, so verleihe uns ein demütiges und zerknirschtes Herz, daß Du niemals verachtest. Wir flehen zu Dir im Namen Jesu Christi, Deines Sohnes. Wir berufen uns auf Seine Verdienste; wir hoffen auf Seine Verheißungen, und suchen Seine Gebote zu erfüllen. Vermehre diese Vertrauen in uns, ordne es und erhöre aus bloßer Barmherzigkeit das Gebet derer, die Du aus Nichts ohne ihr Verdienst hervorgezogen hast. Amen

entnommen aus: Der betende Katholik, M. Sintzel, 1855 Regensburg