Montag, 6. September 2021

Tägliche Aufpoferung und gute Meinung bei allen Handlungen des Tages

Gebet

Du hast mich erschaffen, o Herr und erhälst mich nur zu Deiner Ehre. Ich opfere mich Dir also ohne Vorbehalt auf und widersage von neuem dem Teufel, seiner Hoffart und Pracht, seinen Werken und allem, was Dir an mir mißfallen könnte. Ich weihe Dir meinen Verstand, meinen Willen, mein Gedächtnis, meine Seele und meinen Leib und ich will heute alles zu Deiner größeren Verherrlichung in den süßesten Namen Jesus und Maria tun.
Ich opfere Dir auf, o himmlischer Vater, alle Schritte und Tritte, die einst Dein geliebter Sohn auf Erden getan, alle seine Seufzer und Tränen, alle Geißelstreiche, die er für mich gelitten, alle Blutstropfen, die er für mich vergossen, sowie auch alle Abtötungen und guten Werke aller Heiligen, samt allen Peinen und Schmerzen aller hl. Märtyrer.
Mit diesem allem vereinige ich alle meine Gebete und Arbeiten, sowie alle Leiden und Beschwerden am heutigen Tage. Ich verlange heute alles Bittere und Harte in der Meinung anzunehmen und zu tragen, in welcher Jesus sein Kreuz angenommen und getragen hat, und in welcher seine unter dem Kreuze stehende jungfäuliche Mutter ihre Schmerzen angenommen und ausgestanden hat. Die Nachstellungen des bösen Feindes sollen im heiligsten Namen Jesu für den ganzen Tag überwunden werden.
Ich verlange der Früchte aller heil. Messen und Kommunionen, aller guten Werke, die heute in der ganzen Welt verrichtet werden und aller Ablässe, welche ich am heutigen Tage gewinnen kann, teilhaftig zu werden.
Ich opfere, o mein Gott, Dir dies alles zur Abbüßung meiner begangenen Sünden, zum Ersatz des Guten, das ich bis zur Stunde vernachlässigt habe, und zur Erlangung aller mir notwendigen Gnaden, besonders einer glücklichen Sterbestunde. Ich opfere es Dir auf für alle diejenigen, für welche ich zu beten schuldig bin: für meine Eltern, Geschwister, Vorgesetzten, Freunde, Feinde, Wohltäter, für alle Armen, Kranken und ganz besonders für die armen Seelen im Fegefeuer.
Sollte mir etwas wider diese Meinung begegnen, so verwerfe ich es schon jetzt und bezeuge, daß es mein Wille nicht ist. Es sollen durch das kostbare Blut Jesu Christi gesegnet werden, meine Augen, meine Ohren, meine Hände und Füße, mein Gedächtnis, mein Wille und Verstand, mein Herz, mein Leib und meine Seele.
Ich empfehle mich, o mein Gott, in die heil. fünf Wunden Jesu, Deines geliebtesten Sohnes, in das liebevollste Herz Mariä, in den Schutz aller Engel und Heiligen und verlange, daß Dein heiligster Wille an mir stets geschehe.


etnommen aus Vade mecum, P. Andreas Ehrensberger S. J., 11. Aufl. 1907 Regensburg, mit oberkirchlicher Druckerlaubnis Regensburg 1907