Mittwoch, 16. Dezember 2020

Von den Quatembertagen

Zum Ehrwürdigsten und Schönsten des gottesdienstlichen Jahres gehören die Quatembertage. Sie sind ein Sonderbrauch der römischen Liturgie. Wie jede Woche durch die Feier des Sonntags eingeleitet und sozusagen eingeweiht wird, so bilden die vier Quatemberfeiern im Kirchenjahr gleichsam die Einweihung der vier Jahreszeiten.

Die Quatember umfassen je drei Tage: Mittwoch, Freitag und Samstag der sogenannten Quatemberwochen. Die Winterquatember fallen in die dritte Adventswoche, die Frühlingsquatember in die erste Fastenwoche, die Sommerquatember in die heilige Pfingstwoche und die Herbstquatember in die Woche nach Kreuzerhöhung.

Die liturgische Farbe der Quatember ist violett; denn sie haben Bußcharakter, aber keineswegs Trauergepräge. Sie weisen die Seele nach innen und aufwärts, ziehen sie weg von irdischer Verstrickung. Dazu dienen Fasten und Abstinenz, die mit diesen Tagen verbunden sind. Daneben sind sie aber auch bestimmt Gottes Segen auf Saaten und Früchte der natürlichen Jahreszeiten herabzuflehen, für empfangenen Erntesegen freudig zu danken und zu Spenden an Arme anzuregen. Die Quatember sind daher im Sinne der heiligen Liturgie Tage der Erhebung zu Gott, aber auch der Bitte ums tägliche Brot und dankbarer Armenliebe.

Den Höhepunkt der Quatemberfeiern bildet jeweils der Samstag der Quatemberwochen. Schon die Anlage seiner Vormesse verrät das: statt zweier biblischer Lesungen hat sie derer sieben. Diese Samstage sind von alters her auch bevorzugte Tage zur Erteilung der heiligen geistlichen Weihen, insbesondere der Priesterweihe, und schenken so dem Volke Christi immer neue Hirten. In der lebendigen Überzeugung , wie wichtig es für die Gläubigen ist, auf den Gotteswegen der Wahrheit und des Heiles sicher geführt zu werden, sollen sie an solchen Tagen eigens um gute Hirten beten.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur


Ja beten wir alle um gute Priester:

Liebster Jesus schenk' uns Priester nach Deinem Herzen!