Da alles Gute, das wir besitzen und tun, von Gott und durch Gott kommt, so sind wir Ihm auch für alle unseren guten Werke und Siege, sowie für alle Wohltaten, besondere und allgemeine, die wir von Seiner milden Hand empfangen haben, zum Dank verpflichtet.
Um dies auf rechte Weise tun zu können, , muß man die Gründe ins Auge fassen, warum der Herr uns Seine Gnaden mitteilt. Denn aus dieser Erwägung und Erkenntnis lernt man, wie der Herr will, daß wir Ihm danken.
Weil nun der Herr bei all Seinen Wohltaten in erster Linie Seine ehre im Auge hat und uns zu Seiner Liebe und Seinem Dienst zu bewegen sucht, so frage dich vor allem: "Was hat Gott bewogen, mir diese Guttat und Gnade zu schenken und zu erweisen? War es Seine Allmacht, Weisheit oder Güte?"
Siehst du dann, daß du in dir (wie auch an dir) nichts Empfehlenswertes für irgendeine Wohltat besitzest, sondern in deiner Undankbarkeit ihrer nur unwürdig bist, sprich in tiefer Demut zum Herrn: "Wie kommt es, o Herrn, daß Du Dich herabläßt, einer unwürdigen Kreatur solche Wohltaten zu erweisen? Gepriesen sei Dein Name in alle Ewigkeit!"
Und erkennst du schließlich, daß Er mit Seinen Wohltaten nur deine Liebe und deinen Gehorsam sucht, dann entflamme in dir die Liebe zu einem so liebevollen Herrn und ein aufrichtiges Verlangen, Seinem Willen gemäß zu dienen.
entnommen aus: Lorenzo Scupoli, Der geistliche Kampf, 1589, Imprimatur Abtei Marienstatt, 15.April 1934
Leider erlebt man, daß nach der hl. Messe viele Gläubige mit dem letzten Ton des Kirchenliedes fluchtartig die Kirche verlassen, um dann häufig noch sehr laut vor der Kirche zu schwätzen.
Vermutlich haben die Priester Ihnen noch nie die Danksagung, zu der wir verpflichtet sind, ans Herz gelegt.
Besonders für die hl. Messe in der wir so viele Gnaden empfangen haben, sofern wir andächtig der Messe beigewohnt haben, und unsern Herrn als Speise und Stärkung in der hl. Kommunion empfangen haben, haben wir wohl allen Grund Gott zu danken!