Erlebtes und Erlauschtes, Glaubenskunde in Kurzgeschichten, mit kirchlicher Druckerlaubnis, Echter-Verlag, 1949:
Im Jahre 1906 war ich in Lourdes Zeuge einer auffallenden wunderbaren Heilung eines deutschen Mädchen. Martha Wuwer, wenn ich mich recht erinnere, aus Jestädt am Harz. Martha war als kleines Kind verunglückt und hatte sich eine Krümmung und teilweise Lähmung der Wirbelsäule zugezogen, so dass sie weder stehen noch gehen, noch aufrecht sitzen konnte. Sie mochte damals sechzehn oder siebzehn Jahre alt sein und war ein stilles, bescheidenes Mädchen.
Beim Untertauchen in die Piszinen bei der Grotte fühlte sie plötzlich, dass sie geheilt sei. Sie konnte sofort aufrecht stehen und ohne Mühe gehen, während sie bis dahin auf dem Krankenwägelchen gefahren werden musste. Die Begeisterung der französischen Damen, die ihr beim Baden geholfen hatten, kannte keine Grenzen, und auch der Jubel der Landsleute war groß, so dass sie mich bat, ich möchte den Leuten sagen, sie sollten nicht so viel Aufhebens von ihr machen, sondern nur der lieben Gottesmutter für sie danken.
Ich fragte sie dann, wie sie eigentlich vor ihrer Heilung gebetet und warum sie besonders Heilung erbeten habe. In ihrer Schüchternheit wollte sie nicht recht mit der Sprache heraus.
Ich neckte sie deshalb indem ich ihr sagte: „Du hast die anderen Mädchen springen und laufen sehen, da hast du sicher gedacht: das möchte ich auch gern.“
„Nein“, antwortete sie, „daran habe ich gar nicht gedacht.“
„Ja, warum hast du dann gesund werden wollen, und wie hast du das der Mutter Gottes gesagt in deinem Gebet?“
Da kam zögernd das Geständnis von ihren Lippen:
„Meine Mutter ist Witwe und muss sich durch Nähen ihr Brot verdienen. Sie hat schon oft gesagt: Martha, wenn du wenigstens aufrecht sitzen könntest, damit du mir bei der Arbeit etwas helfen könntest, dann wäre ich schon zufrieden.
Und da habe ich die Muttergottes gebeten: Hilf mir, dass ich aufrecht sitzen und an der Nähmaschine arbeiten kann, damit meine Mutter doch etwas Hilfe an mir hat! Sonst wünsche ich mir nichts.“
Wie mir später von Lourdespilgern erzählt wurde, die sie in ihrer Heimat besucht hatten, hat die Heilung angehalten. Sie hat treu und tüchtig ihrer Mutter geholfen.
Im Jahre 1906 war ich in Lourdes Zeuge einer auffallenden wunderbaren Heilung eines deutschen Mädchen. Martha Wuwer, wenn ich mich recht erinnere, aus Jestädt am Harz. Martha war als kleines Kind verunglückt und hatte sich eine Krümmung und teilweise Lähmung der Wirbelsäule zugezogen, so dass sie weder stehen noch gehen, noch aufrecht sitzen konnte. Sie mochte damals sechzehn oder siebzehn Jahre alt sein und war ein stilles, bescheidenes Mädchen.
Beim Untertauchen in die Piszinen bei der Grotte fühlte sie plötzlich, dass sie geheilt sei. Sie konnte sofort aufrecht stehen und ohne Mühe gehen, während sie bis dahin auf dem Krankenwägelchen gefahren werden musste. Die Begeisterung der französischen Damen, die ihr beim Baden geholfen hatten, kannte keine Grenzen, und auch der Jubel der Landsleute war groß, so dass sie mich bat, ich möchte den Leuten sagen, sie sollten nicht so viel Aufhebens von ihr machen, sondern nur der lieben Gottesmutter für sie danken.
Ich fragte sie dann, wie sie eigentlich vor ihrer Heilung gebetet und warum sie besonders Heilung erbeten habe. In ihrer Schüchternheit wollte sie nicht recht mit der Sprache heraus.
Ich neckte sie deshalb indem ich ihr sagte: „Du hast die anderen Mädchen springen und laufen sehen, da hast du sicher gedacht: das möchte ich auch gern.“
„Nein“, antwortete sie, „daran habe ich gar nicht gedacht.“
„Ja, warum hast du dann gesund werden wollen, und wie hast du das der Mutter Gottes gesagt in deinem Gebet?“
Da kam zögernd das Geständnis von ihren Lippen:
„Meine Mutter ist Witwe und muss sich durch Nähen ihr Brot verdienen. Sie hat schon oft gesagt: Martha, wenn du wenigstens aufrecht sitzen könntest, damit du mir bei der Arbeit etwas helfen könntest, dann wäre ich schon zufrieden.
Und da habe ich die Muttergottes gebeten: Hilf mir, dass ich aufrecht sitzen und an der Nähmaschine arbeiten kann, damit meine Mutter doch etwas Hilfe an mir hat! Sonst wünsche ich mir nichts.“
Wie mir später von Lourdespilgern erzählt wurde, die sie in ihrer Heimat besucht hatten, hat die Heilung angehalten. Sie hat treu und tüchtig ihrer Mutter geholfen.