Mittwoch, 6. Januar 2021

Fest der Erscheinung des Herrn

Heute feiert die heilige Kirche und feiern wir mit ihr freudig den feierlichen Einzug des Christ-Königs in sein Reich: in die zu erlösende Menschheit, in die Kirche, in die Einzelseele. Er, der in der Stille der heiligen Weihnachtsnacht geboren ward, wird heute als König anerkannt. Epiphanie ist das Fest der "Erscheinung", des Offenbarwerdens des Gott-Königs Christus, das zweite Hochfest der Weihnachtszeit, das altchristliche Königsfest Christi.
Drei Offenbarungen der Herrlichkeit des Gott-Königs Christus werden heute in der Liturgie gefeiert. die Anbetung und Huldigung der Weisen aus dem Osten; die feierliche Verkündigung durch den Vater bei der Taufe Christi: "Diesen sollt ihr hören"; endlich die Offenbarung der Herrschermacht Christi über die Elemente (Verwandlung des Wassers in Wein auf der Hochzeit zu Kana).
Der Tag der Erscheinung ist ein Königsfest und zugleich ein Vermählungsfest. Christus, der König, kommt und vermählt sich mit seiner Braut, der heiligen Kirche, und auch mit uns, die er in den Weisen aus dem Osten beruft, um uns am Hochzeitsmahle der hl. Eucharistie und der ewigen Seligkeit im Himmel teilnehmen zu lassen. So ist Epiphanie die Berufung der Heidenwelt.
Wir eilen, dem Gott-König Christus unsere Gaben, d. h. unsere Herzen, unser Leben, zu weihen und zu opfern. Wir wollen ganz Christus, dem König angehören. Wir erneuern dankbar unsere Taufgnade, durch die wir mit Christus vermählt wurden. Wir vertrauen auf die weltüberwindende Kraft des über uns und in uns herrschenden Königs Christus und überlassen uns ohne Sorgen und Bangen seiner Führung und Leitung.


Introitus

Siehe der Gebieter, der Allherrscher ist da; in Seiner Hand ruht Königsmacht, Gewalt und Weltherrschaft. Gott, gib Dein Richterrecht dem König, dem Königssohn Dein Herrscherrecht.


Lectio aus dem Buch des Propheten Isaias



Auf! Werde licht Jerusalem! Siehe, es kommt dein Licht; die Herrlichkeit des Herrn ging strahlen auf über dir. Denn sieh, die Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker; über dir aber geht der Herr (als Sonne) auf, und Seine Herrlichkeit erscheint in dir. Völker wandeln in deinem Lichte und Könige im Glanze deines Aufgangs. Erhebe deine Augen und schaue ringsum: sie sammeln sich und kommen zu dir; deine Söhne (die Heiden) kommen aus der Ferne, und deine Töchter erheben sich von allen Seiten. Da wirst du schauen und vor Freude überströmen; staunen wird und weit werden dein Herz, wenn zu dir kommt die Fülle des Meeres (die Völker, die im Westen wohnen), wenn der Völker Schätze zu dir wandern. Kamele in Fülle überfluten dich, Dromedare aus Madian und Epha; sie alle kommen von Saba mit Gaben von Gold und Weihrauch, laut kündend das Lob des Herrn.



Evangelium nach Matthäus

Als Jesus in den Tagen des Königs Herodes zu Bethlehem in Juda geboren war, kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und fragten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben Seinen Stern im Morgenland gesehen und sind hergekommen, Ihn anzubeten." Als der König Herodes das hörte, erschrak er, und ganz Jerusalem mit ihm. Er rief alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und befragte sie, wo Christus geboren werden solle. Sie antworteten ihm: "Zu Bethlehem im Lande Juda; denn so steht geschrieben beim Propheten: Du Bethlehem im Lande Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürstenstädten Judas; denn aus dir wird der Führer hervorgehen, der Mein Volk Israel regieren soll." Da ließ Herodes die Weisen heimlich zu sich kommen und erkundigte sich bei ihnen genau, um welche Zeit der Stern ihnen erschienen war. Dann sandte er sie nach Bethlehem und sprach: "Geht und forschet sorgfältig nach dem Kinde; und sobald ihr es gefunden habt, meldet es mir, dann will auch ich hingehen und Es anbeten." Nachdem sie den König gehört hatten, machten sie sich auf den Weg. Und sieh, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, zog vor ihnen her, bis er über dem Orte stehen blieb, wo das Kind war. Da sie den Stern sahen, hatten sie eine überaus große Freude. Und sie traten in das Haus, fanden das Kind mit Maria, Seiner Mutter, fielen nieder und beteten Es an. Dann öffneten sie ihre Schätze und brachten ihm Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Nachdem sie durch ein Traumgesicht die Weisung erhalten hatten, nicht mehr zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg in ihre Heimat zurück.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur