Dienstag, 22. Dezember 2020

Betrachtung - Vom Almosen

Quelle: Wikipedia
1. Wie können wir doch Christo genug danken, daß Er uns Gelegenheit gegeben hat, Ihm selbst in den Armen Gutes zu tun! Er ist in dem heiligsten Sakramente des Altares , uns zu ernähren und Gutes zu tun; und in den Armen ist Er, von uns ernährt zu werden und Gutes zu empfangen. Glücklich derjenige, der Christo das Almosen reicht! Wehe ab dem, der es Ihm abschlägt! Du lässest einem unnützen Tiere  seine Nahrung nicht mangeln, und schlägst sie Christo Jesu ab: o harte und grausame Ungerechtigkeit!

2. Was du einem Reichen schenkest, ist fast allezeit verloren; was du aber Christo mitteilest, bekommst du mit Nutzen allezeit wieder. Er belohnt alles reichlich, ja auch ein Glas kalten Wassers. Wie Viele hat nicht das Spielen, die Kleiderpracht und die Unmäßigkeit in's Verderben gebracht! durch das Almosen ist noch Keiner verarmt. Wer viel gewinnen will, der gebe den Armen!

3. Gehet, Ihr verfluchten, in das ewige Feuer! Ich habe gehungert, und ihr habt Mir nichts zu essen gegeben! Ich war nackt, und ihr habt Mich nicht gekleidet! O welch ein entsetzlicher Spruch für alle gegen die Armen unbarmherzigen Menschen! Wie tröstlich hingegen werden für alle barmherzigen Christen jene andern Worte Jesu sein: Kommet, ihr Gebenedeiten, in das ewige Reich! denn Ich habe gehungert, und ihr habt Mich gespeiset etc.
Wenn nur die Armen für uns reden, so haben wir auch vor dem Richterstuhle Christi uns wenig zu fürchten. Sieh, was du hierüber zu tun hast.

Wer sich der Armen erbarmet, der gibt Gott auf Wucher


Sprüche 19.
 
entnommen aus: Der betende Katholik, P. Michael Sintzel, Regensburg 1855