O trostloseste aus allen Müttern! Welch grausamer Schmerz hat deine Seele durchdrungen! Alle Streiche, die auf Jesu fielen, sind auch auf dich gefallen; alle Seine Schmerzen haben auch dich gequält, alle Seine Wunden haben auch dich zerrissen. Vorzüglich aber, als Er dir das letzte Lebewohl sagte, da wurden alle deine Wunden auf das peinlichste erneuert, und als du Ihn dann den letzten Seufzer aushauchen sahest, welche natürliche Kraft konnte wohl damals deine Seele erhalten? O Mutter der Liebe und der Schmerzen, gib, daß ich nach deinem Beispiele liebe und leide.
Königin der Märtyrer! Laß mich Anteil nehmen an deinem Martertume. Die Liebe hat dir das Kreuz gegeben, verschaffe, daß ich durch das Kreuz die Liebe erlange, und wenn es um zu lieben notwendig ist, daß man leide und sterbe, so erlange mir diese Gnade; ich liebe alles, was von Gott kommt, ja auch das Leiden und den Tod. Amen.
entnommen aus: Die Heilige Stunde, G. W., Bischöfliche Gutheißung Benignus Bischof von Autun 10. Februar 1830