Montag, 8. März 2021

Betrachtung des Leidens Jesu bei der hl. Messe - Teilung der Hostie

Teilung der Hostie
(Jesus stirbt; der Vorhang des Tempels zerreißt; die Erde bebt; die Felsen spalten sich, und aus den eröffneten Gräbern stehen viele Leiber der Heiligen auf.) -
So ist er denn ausgetrunken der bittere Kelch, den der ewige Vater Seinem geliebten Sohne zur Rettung des Menschengeschlechtes darrreichte! Jesus ist Tot! - Er starb auch für mich! O liebevollster Heiland! laß mich, so lange ich lebe, meine Sünden, die zu Deinem Tode beigetragen haben, beweinen; erschüttere mein hartes Herz; bessere und heilige mich durch die Erinnerung an Deinen Tod. Laß mich Allem absterben, um mit Dir allein zu leben; erbarme Dich meiner in dem Augenblick meines Todes.

Der Priester legt einen Teil der heil. Hostie auf die Patenne, den andern hält er über den Kelch.
(Jesus übergibt zwar Seine Seele dem himmlischen Vater; Sein Leib aber bleibt noch einige Zeit am Kreuze hangen.) -
Ich bete Dich an, o Herr Jesu Christe! und preise Dich; denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöset. Dein Kreuz ist ein Zufluchtsort der Sünder, der Thron Deiner Barmherzigkeit, die Kanzel, von der Du mir Liebe und Gehorsam gegen den himmlischen Vater, Feindesliebe und die Größe der Sünde predigst. Lasse mich nach Deinem Beispiele leben, leiden und sterben.

(Man öffnet Jesu, nach Seinem Tode, Seine Site mit einer Lanze.) -
Blicke, Vater! von dem HImmel auf Deinen Sohn Jesum. Er vergießt all' Sein Blut. Dies ruft auch für mich zu Dir um Gnade. Dies ist, was mir demütiges Vertrauen auf Deine Barmherzigkeit einflößt. - O Jesu! durch Deine Wunden, heile die Wunden meines Herzens, und entzünde es noch einmal mit dem Feuer Deiner Liebe.


entnommen aus: Die Heilige Stunde - Todesangst unseres Herrn Jesus Christus im Ölgarten, Bischöfliche Gutheißung, Benignus, Bischof von Autun 10.02.1830, Verlag Überreuter, 2. Auflage Wien 1850