Introitus
Allmächtiger, ewiger Gott, durch die segensreiche Enthaltsamkeit heilst Du Leib und Seele; daher flehen wir Deine Majestät in Demut an: laß Dich versöhnen durch die frommen Bitten der Fastenden und gewähre uns jetzt und künftighin Deinen Beistand. Durch unsern Herrn.
Oratio
Wir bitten Dich allmächtiger Gott: gib, daß wir durch das Fasten uns sättigen mit Deiner Gnade und durch die Enthaltung stärker werden als alle Feinde. Durch unsern Herrn.
III. Lectio (Mich. 7,14, 16 u. 18-20)
Herr, unser Gott, weide wie in den Tagen der Vorzeit mit Deinem Stabe Dein Volk, die Herde Deines Eigentums, die einsam wohnt im Waldgebirge. Die Völker werden es sehen und zuschanden werden mit all ihrer Macht. Wer ist Gott, wie Du, der Du die Schuld hinwegnimmst und dem Reste Deines Eigentums die Sünden nachsiehst? Er wird weiterhin nicht mehr Seinen Zorn wüten lassen; denn Er hat Wohlgefallen am Erbarmen. Er wird Sich unser wiederum erbarmen; Er wird wegnehmen alle unsere Missetaten und alle unsere Sünden in den Abgrund des Meeres schleudern. Dann wirst Du Treue üben an Jakob, Barmherzigkeit an Abraham, wie Du geschworen hast unseren Vätern seit den Tagen der Vorzeit, o Herr, unser Gott.
entnommen aus Schott Meßbuch Imprimatur 1957
Oratio
Wir bitten Dich allmächtiger Gott: laß uns durch die Feier der heiligen Fasten, die wir alljährlich in frommer Hingabe begehen, mit Leib und Seele Dir Wohlgefallen. Durch unsern Herrn.
Lectio (Os. 14, 2-10)
So spricht Gott, der Herr: "Bekehre dich, Israel, zum Herrn, Deinem Gott; denn du bist gefallen durch eigene Schuld. Bekehret euch zum Herrn mit reuevollen Worten und sprechet: Tilge alle Schuld, erzeige dich gütig, dann wollen wir Dir Opfer darbringen mit unseren Lippen. Assur soll uns nicht mehr helfen. Kriegsrosse wollen wir nicht besteigen und nicht mehr ein Werk unserer Hände unsre Götter nennen. Du erbarmest Dich ja der Waise, die sich zu Dir flüchtet. So will Ich denn heilen ihre wunden; aus unverdienter Güte will Ich sie wieder lieben; denn abgewendet hat sich Mein Zorn von ihnen. Ich werde wie Tau für sie sein. Israel wird sprossen wie eine Lilie und Wurzel schlagen wie der Libanon. Ausbreiten werden sich seine Zweige; seine Krone wird sein wie die des Ölbaums, und sein Duft wie der des Libanon. Sie werden wieder wohnen unter seinem Schatten und von Weizen leben und sprossen wie ein Weinstock. Sein Andenken wird köstlich sein wie Wein vom Libanon. Ephraim, was sollen in Meiner Gegenwart fürder die Götzen? Ich will es erhöhen und sprossen lassen wie eine grünende Tanne; durch Mich wird wieder Frucht an dir gefunden werden." Wer ist einsichtsvoll und erkennt es? Wer verständig und versteht es: Gerade sind die Wege des Herrn und die Gerechten wandeln auf ihnen; die Sünder aber kommen auf ihnen zu Fall.
entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur
Die Herbstquatember fallen jetzt auf den Mittwoch, Freitag und Samstag nach dem 14. September. Sie sind im Süden Europas ein Erntedankfest, ein Freudenfest nach der Obst und Weinernte und waren mit der Abgabe des Zehnten vonseiten der Gläubigen verbunden. Dank und Freue, Einkehr und Buße kennzeichnen die Herbstquatember.
Oratio
Wir bitten, o Herr: durch die Heilmittel Deiner Barmherzigkeit möge unsere Gebrechlichkeit Halt bekommen, damit sie, aufgerieben von eigener Ohnmacht, wieder hergestellt werde von Deiner Milde. Durch unsern Herrn.
Lectio (Amos, 9, 13-15)
So spricht Gott, der Herr: "Siehe, es kommen Tage, wo sich der Pflüger an den Schnitter reiht und der Traubenkelter an den Sämann; wo die Berge Süßigkeit träufeln und alle Höhen bebaut sein werden. Und Ich werde heimführen die Gefangenen Meines Volkes Israel; sie werden wieder aufbauen die verödeten Städte und darin wohnen; sie werden Weinberge pflanzen und den Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte essen. Und Ich will sie einpflanzen in ihrer Heimat und sie fürder nimmer aus ihrem Lande ausrotten, das Ich ihnen gegeben", spricht der Herr, Dein Gott.
entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur
Evangelium nach Matthäus (12, 38-50)
In jener Zeit sprachen einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern zu Jesus: "Meister wir möchten gern ein Zeichen von Dir sehen." Er antwortete ihnen: "Das böse und ehebrecherische Geschlecht verlangt ein Zeichen; es wird ihm aber kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jonas. Denn gleichwie Jonas drei Tage und drei Nächte im Bauche des Seeungeheuers war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde sein. Die Männer von Ninive werden beim Gerichte gegen dieses Geschlecht auftreten und es verdammen; denn sie haben auf die Predigt des Jonas Buße getan; hier aber ist mehr als Jonas. Die Königin des Südens (von Saba) wird sich beim Gerichte gegen dieses Geschlecht erheben und es verdammen; den sie kam von den Grenzen der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; hier aber ist mehr als Salomon. Wenn der unreine Geist vom Menschen ausgefahren ist, schweift er durch öde Gegenden und sucht Ruhe, findet sie aber nicht. Alsdann spricht er : Ich will in mein Haus zurückkehren, aus dem ich fortgezogen bin. Und er kehrt zurück, findet es leer, mit Besen gereinigt und geschmückt. Nun geht er hin, nimmt noch sieben andere Geister mit, die schlimmer sind als er. Und sie ziehen ein und wohnen darin; und die letzten Dinge dieses Menschen werden schlimmer sein als die ersten. So wird es auch diesem Geschlecht ergehen." -
Während er noch zum Volke redete, standen seine Mutter und seine Brüder (Vettern) draußen und wollten mit ihm reden. Da sprach einer zu ihm: "Sieh Deine Mutter und Deine Brüder stehen draußen und suchen Dich." Er aber erwiderte dem, der es Ihm sagte: "Wer sind meine Mutter und wer sind meine Brüder?" Dann wies er mit der Hand auf Seine Jünger und sprach: "Seht da, Meine Mutter und meine Brüder! Denn jeder, der den Willen Meines Vaters im Himmel tut, der ist Mir Bruder, Schwester und Mutter."
entnommen aus dem: Römischen Meßbuch, Anselm Schott O.S.B., Imprimatur 1957
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Quelle: billerantik |
Wie uns der hl. Papst Leo der Große bezeugt, war es zu seiner Zeit Brauch, die Nacht vom Quatember-Samstag auf den Sonntag in gemeinsamem Gottesdienst zuzubringen. Abgabe des Zehnten (von der Ölernte), Lesungen, Gebete und Erteilung der hl. Weihen füllten die Nacht aus. Der Sinn dieser Feier war der: aus der Nacht der Sünde und der Gottferne hin zum Lichte, zur Sonne, zu Christus.
Introitus
Komm, zeige uns Dein Angesicht, o Herr, der Du thronest über den Cherubim, und wir sind gerettet. Hab acht, Du Hirte Israels, der Du gleich einem Schäflein Joseph weidest. Ehre sei.
Oratio
Gott, Du siehst, wie wir ob unserer Verderbtheit niedergedrückt werden; gib gnädig, daß wir durch Dein Kommen getröstet werden; der Du lebst.
Lectio Isaiae Prophetae
In jenen Tagen werden sie zum Herrn rufen wegen ihres Bedrängers, und Er wird ihnen einen Erlöser senden, einen Vorkämpfer der sie befreit. Und der Herr wird erkannt werden von Ägypten. Ja, erkennen werden die Ägypter (die Heiden) den Herrn an jenem Tage und Ihn ehren mit Opfern und Gaben. Gelübde werden sie dem Herrn geloben und erfüllen. So wird der Herr Ägypten schlagen mit Unglück und es dann heilen. Sie werden sich zum Herrn bekehren und versöhnen wird Sich mit ihnen und sie heilen der Herr, unser Gott.
entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur
Introitus
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Quelle: billerantik |
Nahe bist Du, Herr, und alle Deine Wege sind Wahrheit. Schon immer habe ich aus Deinen Bezeugungen erkannt: Du bist in Ewigkeit. Selig die Makellosen auf dem Lebenswege, die wandeln nach des Herrn Gesetz. Ehre sei.
Oratio
Biete Deine Macht auf, o Herr, und komm, wir bitten Dich, damit alle, die auf Deine Güte vertrauen, recht bald von jeglichem Übel befreit werden: der du lebst und herrschest.
Lectio Isaiae Prophetae
So spricht Gott der Herr: "Ein Reis wird hervorgehen aus der Wurzel Jesse und ein Blütenzweig (der Heiland) emporsteigen aus seiner Wurzel. Der Geist des Herrn wird auf ihm ruhen, der Geist der Wahrheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Wissenschaft und der Frömmigkeit, und der Geist der Furcht des Herrn wird ihn erfüllen. Nicht nach dem Augenschein wird Er richten und nicht nach dem Hörensagen entscheiden, sondern ER wird die Armen in Gerechtigkeit richten und nach Billigkeit eintreten für die Friedfertigen des Landes. Er wird die Erde schlagen mit der Rute Seines Mundes, und mit dem Hauche Seiner Lippen die Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird sein der Gürtel Seiner Hüften und Treue der Gurt Seiner Lenden."
entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur
Die Quatembertage des Dezember wurden nach dem Zeugnis des hl. Papstes Leo des Großen (+ 461) zum Dank für den glücklichen Abschluß der ganzen Ernte, insbesondere der Ölernte, gefeiert. Doch ist jetzt dieser ursprüngliche Charakter fast ganz durch Adventsgedanken verdrängt.
Am Quatember-Mittwoch handeln die Meßtexte meist von der seligsten Gottesmutter und ihrem erhabenen Geheimnis. Es ist dieser Tag wie ein Gottesmutterfest aus ältester kirchlicher Zeit. Man nannte diese Messe im Mittelalter mit Vorzug Missa aurea, goldene Messe.
Introitus
Tauet, Himmel, von oben! ihr Wolken regnet den Gerechten! Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor. Die Himmel künden Gottes Herrlichkeit, und Seiner Hände Werke rühmt sich das Himmelszelt. Ehre sei.
Oratio
Wir bitten Dich, allmächtiger Gott: gib, daß das kommende Fest unsrer Erlösung uns für das gegenwärtige Leben Hilfe bringe und uns mit den Gütern der ewigen Seligkeit bereichere. Durch unsern Herrn.
Lectio Isaiae Prophetae
In jenen Tagen sprach der Prophet Isaias: In der letzten Zeit wird der Berg, auf dem das Haus des Herrn ( die Kirche) ruht, herrlichen dastehen als der Höchste der Berge. Er wird alle Hügel überragen, und alle Heiden werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden sich aufmachen und sprechen: "Kommt laßt uns hinaufsteigen zum Berge des Herrn und zu dem Hause des Gottes Jakobs. Er wird uns Seine Wege lehren, und wir werden auf Seinen Pfaden wandeln; denn von Sion geht aus das Gesetz und das Wort des Herrn von Jerusalem. (Der Gottessohn geht aus vom geistigen Jerusalem, von Maria)
Er wird die Heiden richten und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter in Pflugscharen umschmieden, ihre Lanzen in Sicheln. Nicht mehr wird Volk gegen Volk das Schwert erheben, noch wird man sich ferner üben für den Krieg. Haus Jakob! Kommt laßt uns wandeln im Lichte des Herrn, unseres Gottes!"
entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur
Zum Ehrwürdigsten und Schönsten des gottesdienstlichen Jahres gehören die Quatembertage. Sie sind ein Sonderbrauch der römischen Liturgie. Wie jede Woche durch die Feier des Sonntags eingeleitet und sozusagen eingeweiht wird, so bilden die vier Quatemberfeiern im Kirchenjahr gleichsam die Einweihung der vier Jahreszeiten.
Die Quatember umfassen je drei Tage: Mittwoch, Freitag und Samstag der sogenannten Quatemberwochen. Die Winterquatember fallen in die dritte Adventswoche, die Frühlingsquatember in die erste Fastenwoche, die Sommerquatember in die heilige Pfingstwoche und die Herbstquatember in die Woche nach Kreuzerhöhung.
Die liturgische Farbe der Quatember ist violett; denn sie haben Bußcharakter, aber keineswegs Trauergepräge. Sie weisen die Seele nach innen und aufwärts, ziehen sie weg von irdischer Verstrickung. Dazu dienen Fasten und Abstinenz, die mit diesen Tagen verbunden sind. Daneben sind sie aber auch bestimmt Gottes Segen auf Saaten und Früchte der natürlichen Jahreszeiten herabzuflehen, für empfangenen Erntesegen freudig zu danken und zu Spenden an Arme anzuregen. Die Quatember sind daher im Sinne der heiligen Liturgie Tage der Erhebung zu Gott, aber auch der Bitte ums tägliche Brot und dankbarer Armenliebe.
Den Höhepunkt der Quatemberfeiern bildet jeweils der Samstag der Quatemberwochen. Schon die Anlage seiner Vormesse verrät das: statt zweier biblischer Lesungen hat sie derer sieben. Diese Samstage sind von alters her auch bevorzugte Tage zur Erteilung der heiligen geistlichen Weihen, insbesondere der Priesterweihe, und schenken so dem Volke Christi immer neue Hirten. In der lebendigen Überzeugung , wie wichtig es für die Gläubigen ist, auf den Gotteswegen der Wahrheit und des Heiles sicher geführt zu werden, sollen sie an solchen Tagen eigens um gute Hirten beten.
entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur
Ja beten wir alle um gute Priester:
Liebster Jesus schenk' uns Priester nach Deinem Herzen!