Samstag, 31. Juli 2021

Hingabe an Gott

Quelle: Wikipedia
Nimm hin, o Herr, meine ganze Freiheit.
Nimm hin mein Gedächtnis, meinen Verstand, meinen ganzen Willen. Was ich habe und besitze, hast Du mir geschenkt -
ich stelle es Dir wieder ganz und gar zurück und übergebe alles Dir,
daß Du es lenkst nach Deinem Willen.
Nur Deine Liebe schenke mir mit Deiner Gnade,
und ich bin reich genug und suche nichts weiter.
hl. Ignatius
 
 
 
entnommen aus Gottesdienst Gebets- und Gesangbuch der Erzdiözese München und Freising 1950

Fest des hl. Ignatius von Loyola, Bekenners

Quelle: Wikipedia
Geboren 1491 (oder 1495), aus vornehmen spanische Geschlecht, führte er zuerst als Offizier ein weltliches Leben, bis er infolge einer Verwundung sich in das Leben Christi und der Heiligen vertiefte. Nach seiner Genesung zog er sich nach Manresa zurück. Hier schrieb er sein Exerzitienbüchlein nieder. Nach einer Pilgerreise ins Heilige Land wurde er 1537 Priester. Für sein Hochziel gewann er eine Anzahl junger, ideal gesinnter Männer, die sich 1534 zu einer Gemeinschaft, der "Gesellschaft Jesu" zusammenschlossen. Bis zu seinem Tode 1556 wirkte Ignatius in Rom, erfüllt von glühender Christusliebe.


Introitus

Im Namen Jesu beuge sich jedes Knie im Himmel, auf Erden und unter der Erde; und jede Zunge bekenne, daß der Herr Jesus Christus in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters, ist.
Zujauchzen sollen Dir alle, die Deinen Namen lieben; denn Du, o Herr, segnest die Gerechten. Ehre sei.


Oratio

O Gott, Du hast zur Ausbreitung der größeren Ehre Deines Namens die streitende Kirche durch den hl. Ignatius mit einer neuen Wehrmacht ausgerüstet; verleihe, daß wir mit seinem Beistand hier auf Erden kämpfen, und so verdienen, mit ihm im Himmel gekrönt zu werden. Durch unsern Herrn.

entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur


Heiliger Ignatius bitte für uns bei Gott, daß er die Wehrmacht der "Gesellschaft Jesu" erneuere, damit der Glauben hier auf Erden verteidigt werde, auch gegen irrende Päpste, Kardinäle und Bischöfe.

Freitag, 30. Juli 2021

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 30

Quelle-Wikipedia
30. Die Demut im Himmel


1. Gibt es einen Platz für die Demut bei den Heiligen des Himmels? Oder ist diese Tugend - wie Glauben und Hoffnung - nur dem Tale der Tränen vorbehalten? Es könnte scheinen, als ob im Himmel kein Grund zur Demut vorhanden sei - keine Sünden, keine Unvollkommenheiten, keine Mängel, nichts, was uns verdemütigen könnte. Und doch wird erst im Himmel unsere Demut vollkommen sein, denn erst da haben wir eine richtige Erkenntnis Gottes und unser selbst. Diese Erkenntnis wird uns zeigen unser Nichts, Gottes unendliche Vollkommenheit. Bei dieser Erkenntnis werden wir uns selbst ganz vergessen, so wie wir es auf Erden niemals vermögen, Gott aber wird uns alles in allem sein.

2. Wird diese Erkenntnis unser selbst schmerzlich sein? Nein, vielmehr eine Quelle ewiger Freude. Dann werden wir erst fähig sein, uns in Gott zu erfreuen; unser Glück wird durch keine Eigenliebe verdunkelt werden. Die Bewunderung Seiner vollendeten Schönheit wird uns ganz und voll beschäftigen; in der vollsten Abhängigkeit von ihm wird für uns die wahrste Unabhängigkeit bestehen. Sie wird uns gleichförmig machen dem Bilde des Gottessohnes, bei dem die größte Glorie der Menschheit aus der Abhängigkeit von Seiner göttlichen Natur hervorging.

3. Wir stellen uns die Engel und Heiligen gern vor, wie sie ihre Kronen vor dem Throne Gottes absetzen, auf die Knie fallen und: "Heilige, heilig, heilig, Gott der Heerscharen" singen. Wenn aber die höchste Würde und größte Freude der Heiligen darin besteht, vor dem Throne Gottes niederzufallen und Gott ihre Anbetung darzubringen, so können wir uns auf Erden wahrhaftig nie genug verdemütigen, da ja gerade die Akte der Demut unser Leben dem Leben im Himmel ähnlich gestalten und uns mit einer Freude erfüllen, die ein Vorgeschmack der himmlischen Seligkeit der Verklärten ist.


entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Gedächtnis der hll. Abdon und Sennen, Martyrer

Sie waren vornehme Perser und wurden in Rom unter Kaiser Decius nach vielen Martern enthauptet um das Jahr 250.



Oratio

O Gott, Du hast Deinen Heiligen Abdon und Sennen ein reiches Maß an Gnade verliehen, damit sie zu solcher Herrlichkeit gelangen; verzeihe Deinen Dienern ihre Sünden, auf daß sie durch die Verdienste Deiner Heiligen von allem Unglück befreit werden. Durch unsern Herrn.


Epistola (2 Cor. 6, 4-10)

Brüder! Wir erweisen uns als Diener Gottes in großer Geduld, in Trübsal, in Nöten, in Ängsten; bei Mißhandlungen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Mühen, in Nachtwachen, in Fasten: durch Keuschheit, durch Weisheit, durch Langmut, durch Freundlichkeit im Hl. Geiste; durch ungeheuchelte Liebe, durch das wort der Wahrheit, durch Gotteskraft; durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten (Schwert zum Angriff) und zur Linken (Schild zur Abwehr); bei Ehre und Schmach, bei übler Nachrede und bei Lob; für Betrüger gehalten und doch wahrhaftig, unbekannt und doch wohlbekannt; als Sterbende und dennoch lebend, gezüchtigt und doch nicht getötet; betrübt und doch immer freudig, arm und doch viele bereichernd, ohne Besitz und doch alles besitzend.

entnommen Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Donnerstag, 29. Juli 2021

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 29

Quelle: Wikipedia
Hl. Martin von Tours
29. Die Früchte der Demut


1. Nichts verleiht einen so süßen Frieden wie die Demut. Im Anfange wird sie schwer; wir seufzen unter den Wunden, die der Stolz zu leiden hat, ehe er in uns vernichtet ist - aber eine heilige Ausdauer in der Übung der Demut wird über die Seele eine so süße, friedliche Ruhe verbreiten, daß schon in diesem Leben die Seele anfängt, die Freuden des himmlischen Paradieses zu kosten. Leiden, Enttäuschungen, lieblose Behandlung, Ungerechtigkeiten, Beleidigungen stören nicht den süßen Frieden dessen, der wahrhaft demütig ist; beständig empfindet er die Wahrheit der Worte des Heilandes: "Lernet von mir, ich bin sanftmütig und demütig von Herzen. Dann werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist süß und meine Bürde ist leicht."

2. Die Demut ist  eins der besten Mittel gegen die Angriffe des bösen Geistes. Der Demütige kann mit dem Heiland sagen: "Der Fürst dieser Welt kommt und hat nichts an mir." Mit dem sterbenden heiligen Martin kann er ausrufen: "Warum bist du hier, du höllischer Geist? Du findest nichts an mir." Bei einem Demütigen kann der Teufel in der Tat nichts ausrichten. Er nährt stets in sich das Gefühl der Abhängigkeit von Gott, und darum hat keine Versuchung Macht über ihn.

3. Die Demut ist die Wurzel aller anderen Tugenden. Der Demütige ist liebreich gegen andere; er denkt nie an sich selbst, will alles für Gott tun. Er ist darum voll Eifer, handelt vorsichtig, verläßt sich stets auf Gott, nie auf sich selbst: er ist ein Mann des Gebets, da er bei allem Gott sucht; er ist reinen Herzens, wünscht in nichts sich selbst zu gefallen, sondern strebt nur darnach, Gott Freude zu machen. - Sind diese Zeichen der Demut bei mir vorhanden?


entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Fest der hl. Martha

Quelle: Wikipedia
Sie war die Schwester des Lazarus und der Maria von Bethanien und bewirtete in übereifriger Sorge den Herrn, als er bei ihr einkehrte. Sie war bei der Erweckung ihre Bruders Lazarus (von den Toten) zugegen. Über ihr Leben ist sonst nichts Sicheres bekannt.



Evangelium (Luc. 10, 38-42)

In jener Zeit kam Jesus in einen Flecken (Bethanien), und eine Frau namens Martha nahm Ihn in ihr Haus auf.  Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Diese setzte sich zu den Füßen des Herrn und hörte Sein Wort. Martha aber gab sich große Mühe, Ihn zu bedienen. Sie trat hinzu und sprach: "Herr, kümmert es Dich nicht, daß meine Schwester mich ganz allein dienen läßt? Sag ihr doch, daß sie mir helfe." Der Herr antwortete ihr: " Martha, Martha, du sorgst und kümmerst dich um viele Dinge. Eines nur ist notwendig. Maria hat den besten Teil erwählt; der wird ihr nicht genommen werden."

entnommen aus Schott Meßbuch Imprimatur 1957

Mittwoch, 28. Juli 2021

Beim Besuch des Tabernakels

Darum laßt uns tiefgebeugt verehren ein so großes Sakrament! dieser Bund wird ewig währen, und der alte hat ein End; unser Glaube soll uns lehren, was das Auge nicht erkennt. Gott dem Vater und dem Sohne sei Lob, Preis und Herrlichkeit; mit dem Geist auf höchstem Throne eine Macht und Wesenheit! Singt mit lautem Jubeltone göttlicher Dreieinigkeit! Amen.
Brot vom Himmel hast Du ihnen gegeben, das alle Süßigkeit in sich enthält.
Lasset uns beten. O Gott, Du hast uns in dem wunderbaren Sakramente ein Andenken Deines Lebens hinterlassen; laß uns, wir bitten Dich, die heiligen Geheimnisse Deines Leibes und Blutes so verehren, daß wir die Frucht Deiner Erlösung immerdar in uns erfahren, der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Hl. Thomas von Aquin
 
 
entnommen aus: aus dem Gebetsschatz der heiligen Kirche, A. M. Weigl, kirchliche Druckerlaubnis Regensburg 1973

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 28

Quelle: Wikipedia
Hl. Dominikus
28. Vorbilder der Demut (die Heiligen)


1.  Einige Heilige haben sich besonders in diesen, andere in jenen Tugenden ausgezeichnet - alle aber in der Tugend der Demut. Die Helden des Reiches Gottes - sowohl des alten als auch des neuen Testamentes - unterscheiden sich von den Helden des Heidentums - durch die Tugend der Demut. Abraham nennt sich Staub und Asche, Job erkennt sich an als ein Nichts vor dem höchsten Gott - David nimmt mit dank die Heimsuchung an, die die Hand Gottes ihm auferlegt - Daniel bekennt, daß er sein Angesicht vor Scham und Verwirrung verhüllen muß. Wir sehen also, daß schon die Heiligen des alten Bundes, die noch nicht das Beispiel Jesu und Maria vor Augen hatten, so demütig waren.

2. Noch mehr zeichnen sich die Heiligen des neuen Bundes durch Demut aus. St. Paulus hält und erklärt sich für den größten Sünder, - der heilige Bernardin kann nicht begreifen, daß Gott durch die Hand eines solchen Elenden Wunder wirkt. Ehe der heilige Dominikus in eine Stadt trat, pflegte er Gott zu bitten, daß er dieselbe um seiner Sünden willen doch nicht heimsuchen möchte. Philipp Neri liebte es, den Schein des Lächerlichen auf sich zu ziehen. Als der heilige Franz Borgias eines Tages ins Angesicht gespieen wurde, bemerkte er, daß man keinen passenderen Ort hätte finden können. Vergleiche die Demut der Heiligen mit deinem Stolze und erniedrige dich vor Gott.

3. Die Heiligen übertrieben keineswegs, wenn sie solche Gesinnungen bekundeten. Sie sagten sich, daß, wenn Gott den größten Sündern die Gnaden gegeben hätte, die er ihnen verliehen, solche es vielleicht zu noch größerer Heiligkeit gebracht haben würden. Ja, denke an deine empfangenen Gnaden! Wie oft hast du sie vernachlässigt und verschwendet! Wenn die Heiligen über die verlorenen Gnade also seufzten und klagten, wie viel Grund hast du, dich zu verdemütigen!



entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Fest der hll. Nazarius und Celsus, Martyrer, des hl. Victor I., Papstes und Martyrers, des hl. Innocenz I., Papstes und Bekenners

Der hl. Nazarius flüchtete unter Nero seines Glaubens wegen nach Gallien, bekehrte dort viele Heiden und wurde um 68 mit dem von ihm für Christus gewonnenen jugendlichen Gallier Celsus in Mailand enthauptet.

Der hl. Papst Victor I. machte sich einen Namen durch die Beilegung des Osterfeststreites. Er starb um 198.

Quelle: Wikipedia
Der hl. Papst Innocenz I. geboren zu Albano, führte die Donatisten zur Kirche zurück, gab Verordnungen über den Gottesdienst, den Zölibat der Priester und über die Bestrafung des Ehebruchs.



Oratio

Die selige Glaubensbezeugung Deiner hll. Nazarius, Celsus, Victor und Innocenz, o Herr, möge uns bestärken und unserer Gebrechlichkeit Deine gnädige Hilfe erflehen. Durch unsern Herrn.

entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur



Lassen Sie uns den hl. Innocenz um seine Fürsprache bei Gott bitten, daß die unselige Diskussion um sog. wiederverheiratete Geschiedene (also Ehebrecher) beendet werde und das heilige Sakrament der Ehe vom Papst und den Kardinälen und Bischöfen nicht entweiht werde!!!

Dienstag, 27. Juli 2021

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 27

27. Vorbilder der Demut (Die hl. Gottesmutter)


1. Wer von allen Adamskindern hat sich wohl so der Demut beflissen, wie die allerseligste Jungfrau? Obschon frei von aller Sünde und Unvollkommenheit, hat sie sich doch verdemütigt, wie einer der größten Sünder. Wie kam das? Weil niemand so wie sie die eigene Unwürdigkeit in den Augen Gottes erkannte. Das ist das festeste Fundament für die Demut. Eben weil wir nicht unsern eigenen Unwert und den Mangel an jeglichem Guten in uns erkennen wollen, darum fehlt es uns so sehr an Demut.

2. Weil Maria ein Recht auf den höchsten Platz hatte, suchte sie immer den niedrigsten. So geht es immer und überall. Diejenigen, welche den niedrigsten Platz verdienen, streben nach dem höchsten; die aber, welchen der höchste zukäme, suchen den geringsten. Es sind die Feinde Gottes, die hier triumphieren und herrschen wollen; seine Freunde erkennen den geringsten Platz als den, der ihnen zukommt. Prüfe dich hiernach, ob du zu Gottes Freunden oder Feinden gehörst!

3. Marias Demut ging aus dem Wunsche hervor, ihrem Sohne in allem gleichförmig zu werden. Sie setzte sich in ihrer Demut unter alle, würde sich noch mehr erniedrigt haben, wenn es ihr möglich gewesen wäre. "Sieh , ich bin eine Magd des Herrn", antwortete sie dem Engel, als sie zur Gottesmutter erhoben ward. Wo ihr Sohn verherrlicht wurde, finden wir Maria nicht, bei Seiner tiefsten Erniedrigung aber - unter dem Kreuze - stand Maria. Wenn Maria meine Königin und Mutter ist, will ich suchen ihr nachzufolgen. Wenn die unbefleckte Gottesmutter sich so verdemütigte, wie tief muß nicht ich - armer Erdenwurm - mich dann erniedrigen!


entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Gedächtnis des hl. Pantaleon, Martyrers

Quelle: Wikipedia
Er war Leibarzt des Kaisers Maximian, wurde später unter Diokletian um seines Glaubens willen gefoltert und um 305 zu Nikomedia hingerichtet. Er zählt zu den Vierzehn Nothelfern.


Introitus

Der Gerechte freut sich im Herrn und hoffet auf Ihn; und alle Gutgesinnten frohlocken.
Erhör mein Beten, o Gott, da ich zu Dir flehe; aus Feindesfurcht errette meine Seele. Ehre sei.



Oratio

Wir bitten Dich, allmächtiger Gott: gib, daß auf die Fürsprache Deines hl. Märtyrers Pantaleon unser Leib von allem Unheil bewahrt, und unser Geist von schlechten Gedanken gereinigt werde. Durch unsern Herrn.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur


Montag, 26. Juli 2021

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 26

Quelle: Wikipedia
26. Vorbilder der Demut (Jesus Christus)


1. Vergleichen wir die Demut unsers Heilandes mit dem geringen Grade, dessen wir uns zu besitzen rühmen, so scheint es, als ob diese Tugend bei uns diesen Namen gar nicht verdiene. Er - der allmächtige Gott - hat sich erniedrigt zum armseligen Menschenkinde. Ein solche Akt der Demut war eine unendliche Erniedrigung und hatte in den Augen Seines Vaters einen unendlichen Wert. Das göttliche Wort entäußerte sich all Seiner Glorie und Herrlichkeit und wurde ein armes, schwaches Menschenkind. Das war in der Tat ein Wunder der Demut. Worin besteht dagegen unsere Demut? In nichts anderem, als daß wir uns dahin stellen, wohin wir gehören. Wenn ich mich demütige, so zerstöre ich in mir einfach die falsche Meinung, etwas zu sein oder zu gelten.

2. Unser göttlicher Heiland war nicht damit zufrieden, sich in Knechtsgestalt zu hüllen, Er suchte noch jede Art von Zurücksetzung und Verdemütigung auf. Er ließ sich behandeln als einen Toren, als einen vom Teufel Besessenen, als Betrüger, Verführer, Gotteslästerer, Verbrecher. Alles dieses trug er schweigend mit Geduld und Sanftmut. Ist es nicht sonderbar, daß ich vor dem zurückschrecke, was der Sohn Gottes, als der menschlichen Natur zuvorkommend, so geduldig annahm?

3. Er tat noch mehr als das. "Alle unsere Sünden hat Er auf sich genommen." Ja Er belud sich mit den Sünden der ganzen Welt und fand darin einen neuen Grund, sich vor Deinem himmlischen Vater zu verdemütigen. Wenn Er - das unbefleckte Lamm Gottes - hierdurch gleichsam Gründe zur Verdemütigung, zur Erniedrigung suchte, - wie bin ich Ihm da so unähnlich, indem ich alles vermeide, was mich verdemütigt!

entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Zum Fest der einzigen Großmutter Jesu Christi, der hl. Anna


Von dieser gottesfürchtigen Frau magst du lernen, wie man den Kindersegen zu betrachten hat.
Dass Eheleute wünschen, Gott möge Ihnen auch Kinder schenken, ist ganz natürlich; aber ob dieser Wunsch vor Gott auch wohlgefällig ist, das hängt davon ab, warum man es wünscht. Wenn du es wünschest wegen des Vergnügens, das Eltern an den Kindern haben, oder weil sie dir eine Stütze im Alter sein können, oder weil du für deinen Namen oder dein Vermögen Erben haben möchtest: so ist eben dein Wunsch weltlich und eigennützig.
Anna wünschte zwar auch Nachkommenschaft, weil es zu ihrer Zeit und bei ihrer Nation als Schande galt, wenn man keine Kinder hatte; aber die Hauptsache war ihr zuletzt doch, dass sie ein Kind habe, durch welches Gott verherrlicht werde. Sobald sie die Verheißung hatte, dass ihr Wunsch in Erfüllung gehe, so opferte sie dem Herrn alsbald das verheißene Kind, und es war ihr so sehr ernst damit, dass sie sich willig von dem einzigen, erst drei Jahre alten Kind trennte, um es im Tempel zur gottgeweihten Jungfrau erziehen zu lassen.
Denk wohl, wenn du Kinder hast, sie gehören eigentlich Gott, nicht Dir!

Darum erziehe sie auch für Gott, dazu hat er sie dir anvertraut und dir eigentlich nur in Pflegschaft gegeben. Frag deshalb ja nicht, wenn es sich um Erziehung, Stand und Versorgung eines Kindes handelt, was vorteilhaft, rühmlich, angenehm sei für das Kind oder dich und die Familie, sondern was Gottes Wille und Bestimmung sein möge.

Die Mutter der allerseligsten Jungfrau Maria ist von den ältesten Zeiten her in großer Verehrung gestanden bis auf den heutigen Tag. Im Morgenland und Abendland sind Kirchen erbaut worden, zu ihrer Verehrung; und es werden viele Wunder erzählt, wodurch denen Hilfe zuteil wurde, welche die hl. Anna um ihre Fürbitte vertrauensvoll angerufen haben.

aus: Legende oder christlicher Sternenhimmel von Alban Stolz, Herder, 1909, mit Imprimatur

 
 

Introitus

Frohlocken lasset uns alle im Herrn bei der Feier des Festtages zu Ehren der hl. Anna. Ob ihres Festes frohlocken die Engel und jubeln das Lob des Gottessohnes. Aus meinem Herzen strömt ein hohes Lied: ich weih mein Werk dem König. Ehre sei


Oratio

O Gott, Du hast der hl. Anna huldvoll die Gnade verliehen, die Mutter Deines eingeborenen Sohnes zu gebären: nun gib in Deiner Güte, daß die von uns heute gefeierte Heilige durch ihre Fürbitte bei Dir uns helfe. Durch Ihn, unsern Herrn.


aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Sonntag, 25. Juli 2021

Gewöhnliche Praefatio

Es ist in Wahrheit würdig und recht, billig und heilsam, Dir immer und überall dankzusagen, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott: durch Christus, unsern Herrn. Durch Ihn loben die Engel Deine Majestät, die Herrschaften beten sie an, die Mächte verehren sie zitternd. Die Himmel und die himmlischen Kräfte und die seligen Seraphim feiern sie jubelnd im Chore. Mit ihnen laß, so flehen wir, auch uns einstimmen und voll Ehrfurcht bekennen:

Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von Deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe!
+ Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 25

Quelle: Wikipedia
Pharisäer und Zöllner

25. Demut beim Gebet



1. Wohl wünschen wir. daß Gott unsere Bitten erhört, unsere Wünsche erfüllt. Er ist auch stets dazu bereit. Die Hindernisse sind immer auf unserer Seite, und eins der größten ist der Mangel an Demut. Wenn Gott den Stolzen widersteht, so wird er sicher nicht ihre Gebete erhören; will ich also, daß Gott mich erhöre, so muß ich mich vor ihm demütigen. Dann, und nur dann wird mein Gebet das Ohr des allmächtigen Gottes erreichen. "Das Gebet des Demütigen dringt durch die Wolken."

2. Eine der gefährlichsten Arten von Stolz ist die Überhebung über andere, und wir müssen sehr auf der Hut sein, daß wir uns vor diesem verderblichen Fehler schützen. Als der selbstbewußte Pharisäer Gott dankte, daß er besser sei als der Zöllner, bedachte er nicht, daß er durch sein Gebet Gott geradezu beleidigte. Der Stolz war es eben, der ihn verblendete. So verblendet er auch uns, und wir bedenken nicht, daß, wenn wir uns beim Gebete im geheimen beglückwünschen, daß wir frei von gewissen Fehlern sind, die wir an unserem Nächsten bemerken, wir Gott mißfallen, ihn beleidigen.

3. Wie sollen wir den beim Gebete die Demut üben? Indem wir dabei an unser Sündenelend denken, an die vielen Gnaden, die uns Gott verleihen, die wir aber in Undankbarkeit und Treulosigkeit verschwendet haben.



entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Fest des hl. Jakobus (des Älteren), Apostels

Quelle: billerantik
Der hl. Jakobus (der Ältere) gehörte mit seinem Bruder, dem Evangelisten Johannes, und mit Petrus zu den erstberufenen und bevorzugten Aposteln. Er durfte als Augenzeuge bei der Verklärung und Todesangst des göttlichen Heilandes zugegen sein. Später soll er in Spanien gepredigt haben. Als erstem unter den Aposteln war ihm beschieden, in Jerusalem sein Leben für seinen Meister hinzugeben und so den Kelch zu trinken, von dem im Evangelium die Rede ist.  Seine Reliquien kamen im Frühmittelalter nach Compostella in Spanien, wohin ungezählte Christen wallfahrteten.


Epistola (1 Cor. 4, 9-15)

Brüder! Ich glaube Gott hat uns Apostel an den letzten Platz gestellt, wie solche, die dem Tode geweiht sind. Denn wir sind zum Schauspiel geworden der Welt, den Engeln und den Menschen. Wir sind Toren um Christi willen, ihr dagegen seid weise in Christus (Der Apostel vergleicht sein selbstloses Wirken mit dem hochmütigen Gebaren seiner Gegner); wir sind schwach, ihr sei stark; ihr seid angesehen, wir sind verachtet. Bis zu dieser Stunde hungern und dürsten wir, leiden Blöße, werden mißhandelt und haben keine bleibende Stätte. Wir mühen uns ab mit unserer Hände Arbeit. Man flucht uns, wir segnen; man verfolgt uns, wir dulden; man lästert uns, wir beten. Zum Auswurf dieser Welt sind wir geworden, zum Abschaum aller bis auf diese Stunde. Aber nicht um euch zu beschämen, schreibe ich dies, sondern um euch zu ermahnen, als meine geliebten Kinder. Denn hättet ihr auch zehntausend Lehrmeister in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter. Denn ich (allein) habe (als Vater) euch in Christus Jesus durch das Evangelium gezeugt.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Gebet nach der hl. Kommunion vom hl. Thomas von Aquin

Quelle: Wikipedia
O wie milde ist Dein Geist, o Herr! Zum Erweise Deiner innigen Liebe gegen Deine Kinder schenkest Du das süße Himmelsbrot und erfüllst die Hungernden mit Gütern; die stolzen Satten aber läßt Du leer ausgehen.
O heiliges Gastmahl, wo Christus die Speise! O Gedächtnisfeier Seines Todes, Gnadenfülle der Seele, unser Unterpfand einstiger Glorie!

Ich danke Dir, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, daß Du mich Sünder, Deinen unwürdigen Diener, ohne all mein Verdienst, bloß durch Dein herablassendes Erbarmen, mit dem kostbaren Leib und Blut Deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, gesättigt hast. Ich bitte Dich, laß diese hl. Kommunion mir nicht eine Schuld sein zur Bestrafung, sondern heilsame Fürbitte zur Verzeihung. Sie sei mir die Rüstung des Glaubens und der Schuld des guten Willens. Sie sei mir Reinigung von meinen Fehlern, Ertötung der bösen Lust und Leidenschaft, Mehrung der Liebe und Geduld, der Demut und des Gehorsams und aller Tugenden. Sie sei mir ein fester Schutz gegen die Nachstellungen aller Feinde, der sichtbaren und unsichtbaren, sie sei mir vollkommene Beruhigung jeglicher sinnlichen und geistigen Erregung, innige Vereinigung mit Dir, dem einen und wahren Gott, und glückselige Vollendung meiner letzten Stunde. Ich bitte Dich auch: führe mich Sünder in Deiner Huld zu jenem unaussprechlichen Gastmahl, wo Du mit Deinem Sohne und dem Heiligen Geiste Deinen Heiligen das wahre Licht bist, sowie volles Genügen, ewige Freude, vollendetes Glück und vollkommene Seligkeit. Durch Ihn, Christus, unsern Herrn. Amen
 
 
entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Samstag, 24. Juli 2021

Memorare

Gedenke, gütigste Jungfrau Maria,
von Ewigkeit ist es unerhört,
daß einer, der zu Dir seine Zuflucht nahm,
der zu dir um Hilfe rief,
der um deine Fürsprache bat,
von dir verlassen wurde.
Von diesem Vertrauen beseelt, eile ich zu dir,
Jungfrau der Jungfrauen.
Mutter, zu dir komme ich,
vor dir stehe ich seufzend als Sünder.
Verschmähe nicht meine Worte, du Mutter des Wortes,
sondern höre sie gnädig an und erhöre mich. Amen.


lateinisch

Memoráre o piíssima Virgo Maria,
non esse audítum a sáeculo,
quemquam ad tua curréntem praesídia tuam
implorántem auxília, tua peténtem suffrágia esse derelíctum.
Ego tali animátus confidéntia ad te, Virgo Virginum,
Mater curo; ad te vénio; coram te gemens peccátor assísto.
Noli, Mater Verbi, verba mea despícere,
sed Audi propítia et exáudi. Amen.


entnommen Schott Meßbuch Imprimatur 1958

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 24

Quelle: Wikipedia
Pharisäer und Zöllner
24. Erkenntnis der Demut


1. Wie können wir wissen, ob wir wirklich demütig sind? Wenn wir glauben, wir seien demütig, so können wir ganz sicher sein, daß wir es nicht sind. Es gibt kein gewisseres Zeichen von Stolz, als die Annahme, daß wir frei davon sind. Welcher Heilige lebte je, der nicht anerkannte und bekannt hätte, daß der Stolz in ihm wurzele. Ein Heiliger, der sich für wirklich demütig hält, ist kein Heiliger. - Wie weit geht hier meine Selbsterkenntnis?

2. Wenn ich finde, daß ich mit Geduld, ja mit Liebe Widersprüche, Angriffe, kränkende Bemerkungen u. a. von andern annehme, so ist das ein gutes, allerdings noch kein sicheres Zeichen, daß ich demütig bin. Ein Stolz, der die Demut nachäffen will, macht einen Menschen auch manchmal gleichgültig gegen das, was andere ihm zufügen. Ein solcher will sich dann gleichsam erhaben zeigen über alles - gleichgültig gegen die Meinung, die man von ihm hegt. - ist aber weit entfernt von der wahren Demut. - Auch ist Gleichgültigkeit gegen Ehre und lob noch kein Beweis für unsere Demut, diese kann im Gegenteil von Stolz, vom Geiste der Selbstzufriedenheit herrühren.

3. Wenn aber jemand erstens sich selbst als stolz erkennt, zweitens es haßt, von andern gelobt und geehrt zu werden, drittens nach Demütigungen verlangt, ja darum betet und endlich viertens überzeugt ist, daß er den schlechtesten, niedrigsten Platz verdient: dann darf er hoffen, daß er den Weg betreten hat, der ihn mit Gottes Gnade zur Tugend der Demut führt. Prüfe dich und danke Gott für jeden Fortschritt in dieser Tugend, bereue alle Fehler gegen dieselbe!


entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Gedächtnis der hl. Christina, Jungfrau und Martyrin

Quelle: Wikipedia
Die hl. Christina, der Gedächtnis gefeiert wird, stammte von heidnischen Eltern und wurde in zartem Alter unter Diokletian zu Bolsena hingerichtet, weil sie goldene und silberne Götzenbilder ihres Vaters zerbrach und an die Armen verteilte.


Oratio

Wir bitten Dich, o Her: die hl. Jungfrau und Martyrin Christina möge uns Verzeihung erflehen, sie, die allezeit Dein Wohlgefallen besaß durch das Verdienst der Reinheit und die Bezeugung Deiner in ihr wirkenden Kraft. Durch unsern Herrn.



Lectio libri Sapientiae

Herr, mein Gott, Du hast erhöht meine Wohnstätte über die Erde. Ich flehte, daß der Tod vorübergehe. Ich rief zum Herrn, zum Vater meines Herrn, daß Er mich nicht verlasse am Tage meiner Trübsal, zur Zeit, da die Übermütigen mich verfolgen. Loben will ich Deinen Namen ohne Unterlaß und will ihn dankbar lobpreisen; denn mein Beten wurde erhört. Du hast mich bewahrt vor dem Untergang und aus schlimmer Zeit mich errettet. Dafür will ich Dir danken und Dir lobsingen, Herr, unser Gott.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Freitag, 23. Juli 2021

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 23

23. Demut bei Mißerfolg


1. Es mag nach dem Vorhergehenden leicht erscheinen, demütig zu sein bei Mißerfolg und Enttäuschungen, aber es ist in Wirklichkeit nicht so leicht. Mißerfolge verwunden unseren Stolz; und verwundeter Stolz ist für manchen hart. Zorn, Ärger, der Wunsch sich zu rächen an denen, welchen wir die Schuld unserer Mißerfolge zuschreiben, alles dieses gärt gleichsam in ihm, oder aber er ist niedergeschlagen, mutlos, willens alle weiteren Bestrebungen aufzugeben. Frage dich selbst, welche Wirkungen solche Mißerfolge bei dir haben!

2. Und doch sind gerade Mißerfolge und Enttäuschungen so nützlich für unsere Seelen. Unter dem Drucke derselben können wir dann kaum anders als eine geringe Meinung von uns selber hegen und Geduld und Ausdauer lernen. Obschon sie unserer Natur hart ankommen, führen sie uns doch eher zur Demut, als Erfolge, die unserer Seele weit gefährlicher sind. Danke also Gott für die Mißerfolge!

3. Welches sollen nun unsere Gesinnungen sein bei Mißerfolgen und Enttäuschungen? Erstens dürfen wir uns nicht niederdrücken und entmutigen lassen, sondern müssen immer wieder anfangen. Zweitens sollen wir nicht andere tadeln, die vielleicht mehr oder weniger Schuld tragen. Drittens müssen wir es unserer eigenen Fehlerhaftigkeit zuschreiben oder den gerechten Strafgerichten Gottes, Der uns züchtigen will. Viertens müssen wir Gott danken, ihm alles aufopfern und ihn bitten, uns immer demütiger zu machen. Fünftens müssen wir uns erinnern, daß es für die, welche Gott wahrhaft lieben, überhaupt keine Mißerfolge gibt, sondern daß auch diese denen, die Gott lieben, zum besten gereichen.



entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900 

Fest des hl. Apollinaris, Bischofs und Martyrers

Quelle: Wikipedia
Nach der Legende stammte er aus Antiochien und kam mit dem hl. Petrus nach Rom. Später wurde er nach Ravenna gesandt, aber durch die Heiden von dort vertrieben. Dann predigte er in Dalmatien und in den angrenzenden Ländern und opferte als Martyrer sein Leben für Christus um 75 zu Ravenna.



Oratio

O Gott, Du Belohner der treuen Seelen, Du hast diesen Tag durch das Martyrium Deines hl. Bischofs Apollinaris geheiligt; gib, daß wir, Deine Diener, Verzeihung erlangen auf die Bitten des Heiligen, dessen ehrwürdiges Fest wir feiern. Durch unsern Herrn.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Donnerstag, 22. Juli 2021

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 22

22. Demut bei Erfolg


1. Als St. Petrus und seine Gefährten bei dem Worte Jesu ihre Netzte auswarfen und den wunderbaren Fischzug taten, warf Petrus  sich auf seine Knie und rief demütig aus: "gehen von mir, Herr, ich bin ein sündiger Mensch." Der glückliche Erfolg, statt ihn Stolz zu machen, ließ ihn seine Sündhaftigkeit und Unwürdigkeit erst voll und ganz erkennen. Dieses sollten auch die Erfolge, die wir erringen, zu Wege bringen - uns selbst zu verdemütigen und uns für unwürdig zu halten all der Gnaden, die Gott uns erweist.

2. Der Erfolg darf uns allerdings wohl ermutigen. Wir können ja nicht umhin, uns seiner zu freuen, und es würde töricht sein, ihn ableugnen zu wollen. Wir müssen uns da den Geist des hl. Bernhard aneignen, der die Gaben, womit ihn der liebe Gott überschüttet hatte, dankbar anerkannte, dabei sich aber nicht genug wundern konnte, daß Gott ihn zum Werkzeug so vieler Gnaden gemacht hatte. So sollen wir es immer als einen Beweis von Gottes Macht und Güte ansehen, wenn er uns Erfolg und Segen verleiht und ihm danken, dabei aber demütig anerkennen, daß wir Seiner Gaben unwürdig sind.

3. Sich in dieser Weise zu verdemütigen, namentlich dann, wenn andere uns Beifall zollen, ist nicht immer leicht. Es ist ja ein Kleines, auszurufen: Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib die Ehre! dabei aber doch im Grunde eitel und selbstgefällig von sich zu denken. Der kräftigste Beweis unserer Demut ist es, wenn wir zu solchen Zeiten aus Herzensgrund sprechen können: "Verdemütige mich, o Gott, laß mich meine eigene Unwürdigkeit, meine volle Abhängigkeit von Dir anerkennen, laß Dir allen Ruhm, mir nichts zukommen." Ein solches Gebet ist, wenn es von Herzen kommt, ein sicheres Kennzeichen unserer Demut.



entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900


Fest der hl. Maria Magdalena, Büßerin

Quelle Wikipedia
Maria von Magdala am See Genesareth war eine eifrige Jüngerin Jesu, der sie von sieben bösen Geistern befreit hatte. Mit andern Frauen im Gefolge und zu Diensten des Herrn, hält sie treu bei ihm aus, selbst unter dem Kreuz und am Grabe. So durfte sie auch die Botin des Auferstandenen an die Apostel und Verkünderin des Osterglaubens werden.


Lectio libri Sapientiae

Ich will mich aufmachen und die Stadt durchstreifen. In den Gassen und Straßen will ich Ihn suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte Ihn und fand Ihn nicht. Es trafen mich die Wächter, welche die Stadt bewachen. "Habt ihr Ihn gesehen, den meine Seele liebt?" Kaum war ich an ihnen vorüber, da fand ich Ihn, den meine Seele liebt. Ich hielt Ihn fest und will nicht von Ihm lassen, bis ich Ihn führe in das Haus meiner Mutter, in das Gemach derer, die mich geboren.
(Bräutigam): Ich beschwöre euch, (ihr Töchter) Jerusalems, bei den Gazellen und Hirschen der Fluren! wecket nicht, wecket nicht auf die Geliebte, bis sie selbst es will.
(Braut): Drücke mich wie ein Siegel auf Dein Herz, wie ein Siegel auf Deinen Arm; denn stark wie der Tod ist die Liebe, ihr Eifern unerbittlich wie die Unterwelt; ihre Flammen sind flammendes Feuer, flammende Glut. Viele Wasser vermögen die Liebe nicht zu löschen, und Ströme können sie nicht überfluten. Wollte jemand auch alle Habe seines Hauses geben für die Liebe: für nichts würde man es achten.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Mittwoch, 21. Juli 2021

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 21

Quelle: Wikipedia
Hl. Alfons Maria von Liguori
21. Demut bei Zurechtweisung


1. Die eigenen Fehler anzuerkennen, kommt der menschlichen Natur immer hart an. Wir halten uns gern für vollkommener, als wir sind, wenigstens frei von ernstlichen Fehlern. Aber trotz all unserer Bemühungen müssen wir uns eigestehen, daß viele Unvollkommenheiten in uns sind und daß der unterschied zwischen dem Menschen , der guten Willen hat und dem, der sich von Eigenliebe leiten läßt, der ist, daß der eine sich mit aller Entschiedenheit bemüht, seine Fehler abzulegen, der andere dagegen sie zu beschönigen sucht und sie, soviel er kann, den Augen der Menschen verbergen will.

2. Eins der besten Mittel, sich von seinen Fehlern zu befreien, ist, daß man von andern darauf aufmerksam gemacht wird. Hier bemerken wir aber wieder einen großen Unterschied zwischen dem Stolzen und dem Demütigen. Dieser ist dankbar für die Zurechtweisung und sucht sich dieselbe zu nutze zu machen; jener aber wird empfindlich und denkt eher daran, wie er sich rächen kann, als wie er seine Fehler gut macht. Frage ich mich: Gehöre ich zu den Stolzen oder zu den Demütigen? Lasse ich mich bei Zurechtweisungen von Zorn und Empfindlichkeit hinreißen, oder erfüllt mich Sorge und der Wunsch, mich zu bessern?

3. Noch einen andern Prüfstein gibt es für die Demut. Es kommt nicht selten vor, daß der Stolze sich wohl die Zurechtweisung merkt und den Fehler abzulegen sucht, doch ist er ängstlich darauf bedacht, vor dem Zurechtweisenden zu verbergen, daß er seinen Rat befolgt; er will es sich selbst nicht einmal eingestehen, daß er sich von dem andern leiten läßt. Der wahrhaft Demütige dagegen läßt es andere gern sehen, daß er einen guten Rat bereitwillig annimmt und ihn freiwillig, als von Gott kommend, sich zu nutze zu machen sucht. Prüfe dich, ob du diesen Geist besitzest!


entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Gedächtnis der hl. Praxedis, Jungfrau

Quelle: Wikipedia
Sie soll die Tochter des Senators Pudens (1. Jahrhundert) und die Schwester der hl. Pudentiana gewesen sein. Mit rührender Sorgfalt nahm sie sich ihrer Mitchristen und der Blutzeugen an. Eine alte Kirche in Rom trägt ihren Namen. Sie starb zu Rom im 2. Jahrhundert.


Introitus

Ich legte Zeugnis ab für Dein Gesetz vor Königen und wurde nicht zuschanden; ich überdachte Dein Gebot, das ich gar innig liebe. Selig sind die Makellosen auf dem Lebenswege, die wandeln nach des Herrn Gesetz. Ehre sei.


Oratio

Erhöre uns, o Gott, unser Heil und wie wir uns des Festes Deiner hl. Jungfrau Praxedis freuen, so laß uns auch in der Gesinnung kindlicher Hingabe geschult werden. Durch unsern Herrn.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Dienstag, 20. Juli 2021

Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 20

Hl. Pfarrer von Ars
20. Besondere Versuchungen gegen die Demut


1. Es ist nicht immer leicht, demütig zu bleiben, wenn uns viel Lob und Ehre zuteil wird.  Unsere Selbstliebe wird zu leicht dadurch befriedigt. Wir sind überzeugt, daß etwas Wahres daran sein muß, und leicht sind wir geneigt, ob der hohen Meinung, die andere von uns hegen, eitel zu werden. Wir würden sehr wohl daran tun, uns an Herodes zu erinnern, dem zwar die Menge begeistert zurief: "Es ist die Stimme eines Gottes, nicht eines Menschen", der aber, weil er die Ehre nicht Gott, sondern sich selbst zuschrieb, vom Engel des Herrn geschlagen wurde und elend zu Grunde ging.

2. Es liegt nun aber einmal in der Natur des Menschen, sich zu freuen, wenn andere gut von ihm sprechen, wenn die Vorgesetzten ihn loben. Das ist auch an und für sich nicht sündhaft. Aber wir müssen gewisse Vorsichtmaßregeln beobachten. Erstens müssen wir suchen, uns mehr über die Güte anderer zu erfreuen, die uns Lob spenden, als über dieses selbst. Zweitens müssen wir uns selbst dabei zu vergessen streben, unser Herz zu Gott zu erheben, Ihm allen Erfolg aufzuopfern. Drittens sollen wir einen Akt der Demut erwecken bei dem Gedanken, daß wenn die, welche uns loben, uns erkännten, wie uns Gott erkennt, sie uns verachten würden, statt uns zu loben.

3. Finden wir aber, daß das Lob uns zu sehr befriedigt, so ist das ein neuer Beweis unserer Unvollkommenheit. Die Heiligen haßten und fürchteten Lob, und wenn sie ungerecht getadelt wurden, dankten sie Gott und nahmen es als Zeichen Seiner Huld und Liebe auf. Ein heiliger Mönch pflegte ungerechte Vorwürfe als reinen Gewinn aufzufassen, da sie, wie er sagte, keine Reue und Selbstvorwürfe nach sich zögen. Wie nehme ich Lob von den Menschen und ungerechten Tadel auf?


entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Fest des hl. Hieronymus Ämiliani, Bekenners

Quelle: Wikipedia
Er zeichnete sich vor allem aus durch tätige Liebe zu verwaisten und gefährdeten Kindern und erhielt den Ehrennamen "Vater der Waisen". Er gründete nach der Augustinerregel einen geistlichen Männerorden zur Jugenderziehung, die Somasker (1523) und starb im Dienste der Kranken am 8. Februar 1537.


Introitus

Hingegossen auf die Erde ist mein Innerstes, weil ganz vernichtet ist die Tochter meines Volkes; die Kinder und Säuglinge verschmachten auf den Plätzen der Stadt.
Ihr Kinder lobet den Herrn; ja lobet den Namen des Herrn. Ehre sei.



Lectio (Is. 58, 7-11)

Also spricht der Herr: "Brich dem Hungrigen dein Brot und führe Arme und Obdachlose in dein Haus. Siehst du einen Nackten, so bekleide ihn und verachte nicht dein eigen Fleisch (deine Mitmenschen). Dann wird dein Licht dem Morgen gleich hervorbrechen und deine Heilung rasch erfolgen. Deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen und die Herrlichkeit des Herrn wird dich begleiten. Dann wirst du rufen, und der Herr wird dich erhören; du wirst flehen, und Er wird antworten: Siehe, da bin Ich. Wenn du die Fesseln aus deiner Mitte entfernst und aufhörst mit dem Finger zu zeigen und zu reden, was nicht frommt; wenn du mit dem Hungernden Mitleid hast und die Seele des Bekümmerten tröstest, dann wird dein Licht erglänzen in der Dunkelheit, und deine Finsternis wird sein wie Mittagshelle. Und der Herr wird dir Ruhe geben immerdar. Mit Licht wird Er deine Seele erfüllen und dein Gebein kräftigen, und du wirst sein wie ein wasserreicher Garten, wie eine Quelle, deren Wasser nicht versiegt."


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur

Montag, 19. Juli 2021

Die Schule der Demut - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Monats 19

Hl. Philipp Neri
19. Die Bewahrung der Demut


1. Wenn Gott uns Trost und Seelenfrieden verleiht, wenn er uns alles nach Wunsch gehen läßt, so sind wir in Gefahr, das Gefühl der Abhängigkeit und damit die Demut zu verlieren, wenn wir nicht stets bedenken, daß alles dieses Gaben Gottes sind, die Er uns jeden Augenblick wieder nehmen kann, und daß, wenn Er Sein Antlitz von uns wendet, unsere Freude sich in Sorge und schmerz verwandeln wird; endlich, daß das Gebet zu Gott notwendig ist, um uns in der Demut zu befestigen und zu erhalten.

2. Wie groß auch immer die empfangenen Gaben sein mögen, sowie der Grad der Tugend, den wir erlangt haben, so sind wir doch niemals sicher, wenn wir uns nicht immer wieder daran erinnern, daß in uns ein Abgrund der Sünde und Schwachheit, der Empörung und Auflehnung gegen Gott liegt, und daß der Mißbrauch so mancher Gnade unser Verderben herbeiführen wird. Wir müssen jeden Morgen zu Gott flehen, wie der heilige Philippus Neri tat: "Behüte mich, o Gott, diesen Tag, damit ich Dich nicht verrate! Bewahre mich vor mir selbst und dem Verräter in meinem Herzen, der mich so oft untreu gegen Dich macht. Heile meine Seele, die so manches an sich hat, was Dir mißfällt!"

3. Wer große natürliche Talente hat, ist in beständiger Gefahr, sofern er nicht die Tugend der Demut übt, sich Gottes Mißfallen zuzuziehen. Wir haben ein warnendes Beispiel an Nabuchodonosor, dem Gott eine Zeitlang den Verstand nahm. Hüte dich also, auf die Gaben Gottes stolz zu sein, Gott kann sie dir in jedem Augenblicke nehmen!



entnommen aus: Die Schule der Demut, R. F. Clarke SJ, Imprimatur Münster, 27. Februar 1900

Fest des hl. Vincenz von Paul

Er wurde 1600 Priester und kam nach wechselvollem Geschick 1609 nach Paris, wo er eine ungemein fruchtbare Seelsorgertätigkeit begann. Seinen großen caritativen Bestrebungen schlossen sich fromme Männer und Frauen an, woraus die Kongregationen der Lazaristen und Barmherzigen Schwestern entstanden, die sich der Linderung jeglicher Not widmen. Er ist Patron aller religiösen Genossenschaften für christliche Liebeswerke.


Oratio

O Gott, Du hast den hl. Vincenz mit apostolischer Kraft ausgerüstet, damit er den Armen die Frohbotschaft verkünde und die Würde des geistlichen Standes fördere; wir bitten Dich: wie wir seine segensvollen Verdienste ehren, so laß uns auch nach dem Vorbild seiner Tugenden uns bilden. Durch unsern Herrn.


entnommen aus Schott Meßbuch 1957 Imprimatur