Donnerstag, 9. Dezember 2021

Verschiedene Arten die heilige Stunde zu halten

1. Man kann während der heiligen Stunde jenen Teil des Rosenkranzes beten, welcher die fünf schmerzhaften Geheimnisse enthält, indem man jedes dieser Geheimnisse, so wie es die Anleitung, den Rosenkranz zu beten, angibt, im Geiste der Andacht, welche die heil. Kirche so sehr empfiehlt, und mit so vielen Ablässen bereichert hat, betrachtet.

2. Man kann auch die Leidensgeschichte unseres Heilandes aus einem der vier Evangelisten lesen; damit jedoch solches mit Nutzen geschehe, muß man langsam lesen, und von Zeit zu Zeit Akte des Mitleids oder der Reue über seine Sünden, oder der Liebe und Dankbarkeit gegen unsern göttlichen Erlöser erwecken. Und vor allem erwecke man sich das Verlangen, die Tugenden nachzuahmen, von denen unser Herr uns das Beispiel gibt.

3. Da die Reue über unsere Sünden eine der vorzüglichsten Früchte ist, welche wir aus der Betrachtung des Leidens Christi, und insbesondere aus der Andachtsübung der Heiligen Stunde zu schöpfen trachten sollen: so würde es auch sehr wohlgetan sein, wenn wir einen Teil, oder die ganze Zeit dieser Übung dazu verwenden, die Bußpsalmen zu beten; da der königliche Prophet(David)den Schmerz, wovon seine Seele durchdrungen war, und so viele andere rührende Gedanken auf eine überaus kräftige und ergreifende Art ausdrückt.

Da wir endlich in guten Andachtsbüchern mehrere Gebetsweisen oder andere Übungen welche das Leiden Christi zum Gegenstande haben, und welche oft sehr geeignet sind, das Herz zu zerknirschen, und eine Menge guter Gedanken in demselben hervorzubringen, finden werden; so kann Jedermann diejenigen wählen, welche ihn besonders ansprechen, oder welche er für besonders geeignet hält, seine Andacht zu nähren. ...
Wofern er sie nur mit reiner und aufrichtiger Meinung verrichtet, und den geziemenden Fleiß dabei verwendet, so wird er ganz gewiß einen Überfluß von Gnaden, und den Beistand des Himmels auf sich herabziehen.


ausschnittsweise entnommen aus: Die Heilige Stunde, G. W., mit bischöflicher Gutheißung Benignus Bischof von Autun 10. Februar 1830

Die Heilige Stunde

Was ist die Heilige Stunde?

Die Heilige Stunde ist eine Andachtsübung zu Ehren des im Ölgarten Todesangst leidenden Erlösers. Sie besteht darin, daß man sich während der Dauer einer Stunde im Geiste in den Ölgarten an die Seite des Heilands versetzt und sich in seine Todesangst versenkt, um dadurch seinem göttlichen Herzen jenen Trost zu bereiten, den ihm die schlafenden Jünger versagten, und um Gott den Vater um Barmherzigkeit für die Sünder anzuflehen. Sie ist also ein Werk von doppeltem Verdienste, ein Werk wohltuenden Mitleidens dem Erlöser gegenüber und ein Werk der Sühne für die armen Sünder.

Der göttliche Heiland selbst verlangte diese Andachtsübung von der heiligen Margareta Maria Alacoque, der er die Liebe seines göttlichen Herzen zu den Menschen in wunderbarer Weise offenbarte.

"Jede Nacht vom Donnerstag auf den Freitag", sprach er zu ihr, "werde ich dich an der tiefen Traurigkeit teilnehmen lassen, die ich im Ölgarten empfinden wollte ... Zu diesem Zwecke sollst du dich jeden Donnerstag von 11 bis 12 Uhr nachts erheben und eine Stunde im Gebet mit mir verweilen, sowohl um den Zorn Gottes zu besänftigen und Barmherzigkeit für die Sünder zu erflehen, als auch um mich zu trösten über den Schmerz, den ich empfand, als ich mich von meinen Aposteln verlassen sah ..."


Wann hält man die Heilige Stunde?

Die Heilige Stunde kann nur an Donnerstagen gehalten werden. Am zweckmäßigsten verrichtet man sie am Donnerstagabend von 11 bis 12 Uhr, in jener Stunde, in der der Erlöser im Ölgarten Todesangst litt und Blut schwitzte. Doch ist es bereits gestattet (durch Papst Gregor XVI.), diese Andachtsübung bereits von 2 Uhr nachmittags an vorzunehmen.


Wo hält man die Heilige Stunde?

Diese Andacht kann überall, an jedem passenden Orte gehalten werden, am besten in der Kirche vor dem Allerheiligsten Altarssakrament.


Wie hält man die Heilige Sunde?

Man versetzt sich im Geiste an die Seite des göttlichen Heilands im Ölgarten und betrachtet seine schmerzliche Todesangst. Man betrachtet alle Leiden, die Jesus während seiner Passion erdulden wollte und die ihm in jener Nacht vollständig gegenwärtig waren. Man betrachtet auch alle Lästerungen und Schmähungen, die seiner bis zum Ende aller Zeiten im Tabernakel warten und sein göttliches Herz im Ölgarten verwundeten.

Man kann anstatt der Betrachtung sich auch mündlicher Gebete bedienen, die sich auf die Leiden des göttlichen Heilands beziehen. Man kann den schmerzhaften Rosenkranz, die Bußpsalmen und andere Gebete verrichten.

Der göttliche Heiland wünschte von der heiligen Margareta Maria während der Heiligen Stunde fünf Vater unser und Gegrüßet-seist-du-Maria mit fünf Anbetungsakten zur Verehrung seines bitteren Leidens und für die Bekehrung der Sünder.


Vorbereitungsgebet
(vor jeder Andacht der Heiligen Stunde zu verrichten)

O liebevollster Erlöser! Ich komme zu Dir, um diese Heilige Stunde, die Du einst von Deiner treuen Braut, der heiligen Margareta Maria, verlangt hast, in Vereinigung mit Deinem Todesangst leidenden Herzen zuzubringen. Verleihe mir eine innige Teilnahme an Deinen unermeßlichen Schmerzen und an dem tiefen Mitleid, das die Seele Deiner heiligsten Mutter in jener Nacht Deiner bitteren Todesangst erfüllte. Laß mich während dieser Stunde mit Dir wachen und beten, um den Zorn Deines himmlischen Vaters zu besänftigen, um Barmherzigkeit für die Sünder zu erlangen und um Dich zu trösten für den Schmerz, den Du über die Teilnahmslosigkeit Deiner Apostel empfunden hast.
In der Erkenntnis meines Unvermögens opfere ich Dir auf die Gefühle Deiner heiligen Mutter, der heiligen Margareta Maria und aller jener frommen Seeln, die dir jemals den größten Trost bereitet haben und noch bereiten in diesem Geheimnis der Schmerzen und der Liebe. Amen.


Jetzt folgt die Betrachtung oder mündliche Gebete


Schlußgebet
(nach jeder Heiligen Stunde zu verrichten)

Ich danke dir, o göttlicher Heiland, für die mir in dieser Heiligen Stunde erwiesenen Gnaden. Möge das Andenken an Deine bittere Todesangst im Ölgarten sich immer tiefer meiner Seele einprägen und mich mit demütige Reue- und Sühnegesinnung erfüllen, sowie mit wahrer, opferbereiter Gegenliebe zu Deinem von unendlicher Liebe zu uns entzündeten Herzen.

Zum Beweise der Aufrichtigkeit meiner Gesinnung spreche ich mit der heiligen Margareta Maria:
"Ich weihe und übergebe hiermit dem heiligsten Herzen unseres Herrn Jesus Christus, meine Person, mein Leben, meine Handlungen, Mühseligkeiten und Leiden, um mich in Zukunft ganz seiner ehre und Verherrlichung zu weihen. Es ist mein fester und unwiderruflicher Entschluß, ihm ganz anzugehören, alles aus Liebe zu ihm zu tun, und aus ganzem Herzen allem zu entsagen, was diesem göttlichen Herzen mißfallen könnte. Ich erwähle also Dich, o heiligstes Herz Jesu, zum einzigen Gegenstand meiner Liebe, zum Beschützer meines Lebens, zur Sicherheit meines Heiles, zur Stütze in meiner Schwachheit und Unbeständigkeit und zur sicheren Zufluchtsstätte in der Stunde meines Todes. Sei also, o Herz der Güte, meine Versöhnung bei Gott, Deinem Vater, und wende von mir ab die Geißel seines gerechten Zornes. O Herz der Liebe, auf Dich setzte ich mein ganzes Vertrauen, von meiner Bosheit und schwäche befürchte ich alles, aber von Deiner Güte hoffe ich auch alles. So verzehre denn in mir alles, was Dir an mir mißfallen oder widerstehen könnte. Deine reine Liebe präge sich so tief in meinem Herzen ein, daß ich Dich niemals vergessen noch jemals von Dir getrennt werden kann. Ich beschwöre Dich bei Deiner unendlichen Güte, laß meinen Namen tief in Dein heiligstes Herz eingegraben sein, denn all mein Glück und mein ganzer Ruhm soll darin bestehen, in Deiner heiligen Liebe zu leben und zu sterben." Amen.

Zu Ablassgewinnung sind die Gebete nach der Meinung des Heiligen Vaters hinzuzufügen:  Ehre sei .... Vater unser ... Gegrüßet seist du, Maria ..


entnommen aus: Die Heilige Stunde - Drei Andachten zu dem mit der Todesangst ringenden Herzen Jesu, Direktion der Heiligen Stunde, Kloster der Heimsuchung Mariä, Uedem, Niederrhein, Steyler Missionsbuchhandlung, Kaldenkirchen,           6. verbesserte Auflage, Imprimatur 1949

Freitag, 3. Dezember 2021

Vom betrachtenden Gebet

Willst Du eine geraume Zeit, etwa eine halbe oder eine ganze Stunde oder länger, dem Gebet obliegen, dann verbinde mit ihm die Betrachtung über das Leben und Leiden Jesu Christi, indem du Seine Handlungen auf die von dir ersehnte Tugend anwendest. Wünschst du beispielsweise die Tugend der Geduld zu erlangen, nimm einige Punkte aus dem Geheimnis seiner Geißelung zum Gegenstand deiner Erwägung.

Erstens:
Der Herr wird von den Knechten der Bosheit unter Hohngeschrei zu dem Orte der Geißelung geschleppt, nachdem Pilatus den Befehl dazu erteilt hatte.
Zweitens:
Wütend reißt man ihm die Kleider vom Leibe, daß er entblößt und nackt dasteht
Drittens:
Mit Stricken werden Seine unschuldigen Hände roh gefesselt und an die Säulen gebunden.
Viertens:
Sein ganzer Körper wird durch die Geißelhiebe zerfetzt und zerrissen, so daß Sein heiligstes Blut in Strömen zur Erde fließt.
Fünftens:
Schlag auf Schlag treffen Ihn die Hiebe auf derselben Stelle, wodurch Seine Wunden immer heftiger brennen und schmerzen.

Nachdem du dir so zur Erwerbung der Geduld diese oder ähnliche Betrachtungspunkte vorgestellt hast, gebrauche die Sinne, um möglichst lebhaft die bitteren Herzensnöte und die grausamen Leiden, die dein lieber Herr an Seinem ganzen Körper wie in Seinen einzelnen Teilen ausgestanden hat, nachzuempfinden.
Sodann wende dich zu Seiner heiligsten Seele und dringe so tief als möglich in die Geduld und Sanftmut ein, mit der Er eine so fürchterliche Mißhandlung ertrug, ohne daß Sein Hunger nach ärgeren und grausameren Leiden und Qualen für die Ehre Seines Vaters und unser Heil gestillt worden wären.
Betrachte ferner, wie Er mit lebhaftem Verlangen wünscht, du möchtest deine Mühseligkeiten ruhig auf dich nehmen, und schau, wie Er sich wieder zum Vater mit der Bitte kehrt, Er möge dir voll Huld die Gnade zuteil werden lassen, geduldig dein augenblickliches, wie auch jedes andere Kreuz zu tragen.
Ringe dich durch zu dem festen Entschluß, alles mit geduldigem Herzen tragen zu wollen, und erhebe daraufhin dein Gemüt zum Vater; danke Ihm vor allem dafür, daß Er Seinen eingeborenen Sohn in die Welt sandte und Ihm auftrug, für dich so bittere Qualen zu erleiden und zu beten, und erflehe dir endlich kraft der Verdienste und Fürsprache Seines Sohnes die Tugend der Geduld.



entnommen aus: Der geistliche Kampf, Lorenzo Scupoli, Erstausgabe 1589, Neuauflage - Imprimatur, 15.April 1934, Dr. Eberhard Hoffmann, Abt S.O.Cist., Abtei Marienstatt

Zum heiligen Franz Xaver

Quelle: Wikipedia
Heiliger Franz Xaver, du bist so liebenswürdig, so liebevoll. In Ehrfurcht bete ich mir dir die Majestät Gottes an. Ich freue mich sehr über die außerordentlichen Gnaden, die Er dir im Leben, und über die Herrlichkeit, die Er dir nach dem Tode verliehen hat. Ich sage Ihm innigen Dank dafür. Mit ganzer Seele bitte ich dich, erwirke mir durch deine vielvermögende Fürsprache die große Gnade, heilig zu leben und einst selig zu sterben. Erlange mir auch die Gnade ...(Hier nennt man die Gnade, um die man bitten will). Ich bitte dich inständig darum. Sollte dies jedoch die Ehre Gottes und dem Heil meiner Seele nicht dienlich sein, dann erflehe mir das, was besser geeignet ist. Amen.
Vater unser. Gegrüßet seist du Maria. Ehre sei.

Hl. Pius X.
 
 
entnommen aus: Aus dem Gebetsschatz der heiligen Kirche, A. M. Weigl, kirchliche Druckerlaubnis Regensburg 1973

Donnerstag, 25. November 2021

Betrachtung über die Beleidigungen Jesu Christi im allerheiligsten Sakrament des Altares

Die unwürdige Communion des Judas und die Beleidigungen, welche der Heiland in der Folge in dem Sakramente Seiner Liebe erhalten sollte, haben das Schmerzliche Seiner Todesangst (im Ölgarten) um Vieles vergrößert; es ist daher billig, daraus einen Gegenstand besonderer Betrachtung zu machen.


1. Man kann sich schwerlich eine richtige Vorstellung von den Beleidigungen machen, denen Sich Unser Herr und Heiland dadurch ausgesetzt hat, daß er fortwährend auf unseren Altären gegenwärtig ist, und sich den Christen zur Speise ihrer Seelen hingibt. Der Gedanke daran erregt schon Abscheu. Allein je heftiger jene Beleidigungen sind, desto mehr enthüllen sie uns das Übermaß Seiner Liebe, zugleich aber auch Seines Schmerzes; denn er hat sie alle vorhergesehen; und wie abscheulich sie auch seien, waren sie doch nicht im Stande, Ihn abzuhalten, Sich uns dazugeben .............
Denke an die unverschämten Spöttereien der Ketzer gegen dieses anbetungswürdige Sakrament ......................................
an die Schmach, die sie den heil. Gestalten angethan haben. ......
Denke ferne an die Entweihungen von Kirchenräubern, ketzerischen Soldaten usw., welche oft die geweihten Hostien auf die Erde geworfen haben, um sich der heiligen Gefäße zu bemächtigen. .....
Denke aber auch an die Beleidigungen, welche dieser Gott der Liebe von den Katholiken empfängt, besonder von solchen, die sich erfrechen, die heil. Communion im Stande der Todsünde zu genießen.
Nein, nicht mit Unrecht hat man diese dem verrätherischen Judas und den Juden zur Seite gestellt, die ihn gekreuzigt haben.
Denke an die vielen Christen, welche, obschon nicht in der Todsünde, dennoch die heil. Communion nur mit Gefühlen der Lauheit, Nachlässigkeit und Zerstreuung empfangen, und den Herrn fast in demselben Augenblicke vergessen, da sie Ihn empfangen haben.
Denke endlich an die Unbescheidenheiten und Unehrbarkeiten, welche in den Kirchen selbst während der Feier des heil. Meßopfers verübt werden.
Nimm Antheil an dem nur zu gerechten Schmerze des Herzens Jesu; verabscheue alle diese Auswüchse des Undankes; erinnere dich mit lebhaften Schmerze dessen, was du dir selbst in dieser Hinsicht vorzuwerfen hättest ........................................


2. Die Geduld, womit der Herr dies Beleidigungen erträgt, gibt uns eben so die Größe Seiner Liebe zu erkennen, und folglich auch des Schmerzes, wovon Sein göttliches Herz erfüllt ist. Wenn eine Mutter ganze Nächte bei einem kranken Kinde zubringt, das, von Phantasien verleitet, ihre Mühe nur durch Beleidigungen vergilt, so ist es klar, daß nur die Liebe sie an seinem Bette zurückhält. Welche Vorstellung sollen wir uns daher von der Liebe unseres göttlichen Erlösers machen, wenn wir bedenken, daß Er für uns, und selbst von uns so viele Beleidigungen erträgt, während er uns so rührende Beweise Seiner Liebe gibt, da Er in dem Allerheiligsten Sakramente bei uns bleibt? Oh! wie selten sind dergleichen Freunde! Wir finden derer wohl, die uns einen Theil ihrer Zeit opfern, einen Einfluß für uns verwenden, ja sogar ihre Güter mit uns theilen; wo gibt es aber Freunde, die zu unseren Gunsten mit Freuden das Opfer ihres Ruhmes und ihrer Ehre brächten? Dies aber thut unser Heiland für uns. Oh! wie weiß Er anders zu lieben als die Menschen! Nein mein liebenswürdiger Jesus, niemals hat es einen so treuen und großmüthigen Freund gegeben, als du bist!

3. Wenn wir in irgend einer Hinsicht das Übermaß von Liebe verdienten, die uns Jesus in dem allerheiligsten Sakramente beweiset, wenn wir derselben entsprächen, indem wir z. B. etwas für ihn litten; wenn wir für Seine Ehre arbeiteten, oder einen großen Eifer bewiesen, um zu verhindern, daß Er in dem Allerheiligsten Sakramente nicht entehrt werde (obgleich wir Seiner Liebe bei weitem nicht nahe kommen würden); so möchte er wenigstens einen Grund haben, uns ferner Seine Ganden zuzuwenden. Allein wir haben uns vielleicht selbst den Vorwurf zu machen, Ihn durch Zerstreuung an den heil. Orten zu entehren ............durch tausenderlei fremdartige, vielleicht gar sündhafte Gedanken, die wir uns erlauben ....... durch die Lauheit, mit der wir Ihn empfangen ..... vielleicht, o anbetungswürdiger Jesu! vielleicht sind wir den schwachen, furchtsamen Jüngern gefolgt, die sich aus Furcht, Deine Beschimpfungen zu theilen, von Dir entfernten; vielleicht hat uns die Scheu vor einer geringen Verhöhnung abgehalten, Dich zu besuchen, vor Dir zu knien, Dich anzubeten, oder in der heil. Communion zu empfangen.
 
 

Erforsche dich über diese Punkte .....................
Fasse den Entschluß, ein etwa gegebenes Ärgernis wieder gut zu machen .......................
Erwecke einen Eifer für die Anbetung des hochwürdigsten Sakramentes ......
Nimm dir vor, in der Kirche stets tief versammelt, andächtig zu sein ....... und in ehrerbietiger Stellung.



etnommen aus: Die Heilige Stunde, mit bischöflicher Guheißung,
Benignus Bischof von Autun 10.02.1830, Verlag Carl Ueberreuter, Wien 1850

Sonntag, 21. November 2021

Ergebung in Gott

Herr, wir sind in Not und Bedrängnis. Wir beten zu Dir wie Christus am Ölberge: Laß diesen Kelch an uns vorübergehen, doch in allem geschehe Dein Wille!
Herr, wie Du willst, so laß uns leben. Gib uns Leid oder Freude, ganz wie Du willst; nur hilf uns, daß wir stark sein können im Leiden und Kreuztragen. Gib uns Kraft, Opferwillen, Geduld und Starkmut! Amen.


entnommen Aus: Gotteslob, Gebet- und Gesangbuch der Erzdiözese München und Freising, Michael Kardinal Faulhaber 25.Februar 1950

Donnerstag, 18. November 2021

Für die verfolgten und vertriebenen Christen in aller Welt

Gekennzeichnete Häuser in Mosul von Christen.
Die Graphik ist kein Smiley, sondern ein N für Nazarener.
Quelle: pi-news.net
Jesus, allmächtiger und ewiger Gott, Du hast Dich gewürdigt, unsere Natur anzunehmen, Dich zu unserem Bruder und zum Tröster der Bedrängten zu machen. Wende einen Blick voll Gnade und Erbarmen auf die große Zahl derer, denen der Krieg den geliebten häuslichen Herd geraubt hat und die in bangster Sorge auf ihre unsichere, dunkle Zukunft blicken!
Der Glaube an Dich, Dem sie in ruhigen und glücklichen Tagen anhingen, ist heute, da ein unsagbares Leid sie getroffen hat, mehr denn je ihr erhabenster Halt, ihre Hoffnung, ihr Trost bei jedem Schritt auf dem harten Lebensweg, auf den sie das Kriegsgeschehen gestellt hat.
Sohn des himmlischen Vaters, göttliche Weisheit, Du lenkst den Gang der Jahrhunderte und die Abfolge der Völker. Gebiete den Stürmen und Wettern, die den Frieden der vor Dir erlösten Menschheit stören! Bleibe bei uns Armen und Unglücklichen! Wirke und lebe mit uns, damit wir leben in Dir und damit Du jeden Augenblick unsere Stütze und unser Trost, unsere Gnade und unsere Tugend, unsere Rechtfertigung und auch unsere Verzeihung bist bei jedem Fehltritt, den die menschliche Schwachheit in uns herbeiführen mag.
In den Armen Deiner heiligsten, liebenswürdigsten Mutter Maria, unter der wachenden Sorge Josephs, Deines keuschesten Pflegevaters, wolltest auch Du einst ein Flüchtling sein. Schenke denen, die heute obdachlos umherirren müssen, jene unentwegte Gleichförmigkeit mit Gottes Willen, die damals das Leide Deiner Verbannung und Deiner Familie adelte und heiligte. Du Herr aller Erdengüter, konntest von Dir selbst sagen: "die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel des Himmels ihre Nester, doch der Menschensohn hat nichts, worauf Er Sein Haupt zur Ruhe legen könnte."
Laß alle, die sich, von unaussprechlicher Not bedrängt, aus ihren Heimen verwiesen sehen, aus dem Beispiel Deiner freiwilligen Armut die Gotteskraft und den Christenmut schöpfen, mit verdienstvoller Geduld und Haltung die Bitterkeit ihres ins Leid gestoßenen Lebens zu tragen!
Herr, im Namen und in Verbundenheit mit all jenen, die der schaudervolle Krieg in Trauer, Elend und Not versetzt hat, flehen wir zu Dir, mit dem Gebet der heiligen Liturgie: Zeige, o Herr, in Deiner Güte an uns Deine unaussprechliche Barmherzigkeit! Nimm von uns alle Sünden und errette uns zugleich von den Strafen, die wir dafür verdienen! Laß alle, die auf Dich vertrauen, den Tag aufsteigen sehen, an dem Hirt und Herde, Dich und Deine unendliche Güte preisend, in Freude und Dankbarkeit ausrufen können: Die Barmherzigkeit des Herrn ist's, daß wir gerettet sind! Ja gerettet hienieden und für alle Ewigkeit. Amen

Papst Pius XII.
 
entnommen aus: Gottesdienst, Gebet- und Gesangbuch der Erzdiözese München und Freising,
Michael Kardinal Faulhaber, München 25. Februar 1950
 
 
Lassen Sie uns mit Papst Pius XII. zu Gott für die verfolgten Christen in aller Welt beten. Seit dem sog. "arabischen Frühling" findet in den moslemischen Ländern die größte Christenverfolgung aller Zeiten statt. Christen werden gekreuzigt, gequält, vergewaltigt, vertrieben und auf jegliche Art und Weise getötet. Aber nicht nur hier, sondern auch in Indien und in anderen Ländern.
 
 
Der Papst schweigt. Stattdessen kümmert er sich um die moslemischen Flüchtlinge auf Lampedusa und anderswo.
 
 
Beten wir auch für unseren Papst Franziskus, daß er die ihm anvertraute Herde, und daß sind in erster Linie die Christen, beschützen und bewahren möge.

Sonntag, 7. November 2021

Alles sollen wir gerne leiden, um das Himmelreich zu erlangen

Meine Seele, wenn du die allergrößten Leiden ausstehen müsstest, um zu Jesus und zu seinen Auserwählten zu kommen, solltest du nicht gerne alles erdulden, um ein solches Gut zu erlangen?

Bedenke doch, was es ist um das ewige Leben, um das freudenvolle Vaterland, die himmlische Stadt Jerusalem*! Nicht genug kann hierüber geschrieben, geredet oder betrachtet werden; denn kein Auge hat je solches gesehen, kein Ohr gehört, und in keines Menschen Herz ist solches gedrungen, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.

Ach mein Gott, wie schmerzt es mich, dass ich so spät beginne Dich zu lieben! Ach, möchte jetzt vergehen mein Herz in Deiner Liebe, und möchte ich so wiedererstatten, was ich versäumt habe in Deiner Liebe!
O Jesus, Du weißt, dass ich Dich ewig liebe und Dich immer mehr und mehr lieben will. Gerne, o Jesus, will ich aus Liebe zu Dir erdulden die Schmerzen meiner Krankheit, meine Angst und Not, ja selbst den Tod will ich nicht fürchten, damit ich bald erscheine vor Deinem Angesicht und Dich auf das Allervollkommenste lieben möge in alle Ewigkeit. Amen.



Alles inklusive Überschrift aus: Herr, den du liebst, der ist krank! Ein Kranken- und Trostbuch für katholische Familien, besonders aber zum Gebrauche für Seelsorger, von Dr. Franz Oettinger, Herder, 1904, S. 294

Gebet gegen böse Gedanken

Mein Gott und mein Herr, sei Du nicht fern von mir! Mein Gott, schau Du herab auf mich und hilf mir! (Ps. 70,12) Denn siehe, allerlei Gedanken haben sich wider mich empört, und große Furcht belagert meine Seele. Wie werde ich unverletzt durchkommen? Wie werde ich durchbrechen durch so viele mächtige Feinde?


entnommen aus: Vier Bücher von der Nachfolge Christi, Thomas von Kempen

Samstag, 6. November 2021

Zur Lieben Frau vom heiligsten Sakrament

Jungfrau Maria, unsere Liebe Frau vom heiligsten Sakrament, du bist der Ruhm des christlichen Volkes; die Freude der ganzen Kirche, das Heil der Welt. Bitte für uns und wecke in allen Christen eine innige Verehrung zum hochheiligen Sakrament, damit sie würdig werden, es täglich zu empfangen.
Hl. Pius X.
 
 
entnommen aus: Aus dem Gebetsschatz der heiligen Kirche, A. M. Weigl, kirchliche Druckerlaubnis, Regensburg 1.2.1973